„Kleine Geister“ – Dämonen in Ausbildung

Kleine Geister

Das Schauspielhaus Salzburg hat die junge burgenländische Autorin Theodora Bauer beauftragt, ein Theaterstück zum Thema „Korruption in Österreich“ zu verfassen. Die Premiere fand am 23. Februar 2024, dem letzten Tag des Prozesses gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz, statt. Zu Mittag stand bereits fest, dass Kurz wegen einer Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss schuldig gesprochen wird. Gegen das Urteil, acht Monate bedingt, wird natürlich berufen. Noch aktueller kann ein Stück wirklich nicht sein.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Nach Höllenfeuer schaut es auf der Bühne (Ausstattung: Agnes Hamvas) wirklich nicht aus. Die Fliesen erinnern eher an einen großzügigen Umkleideraum in einem Hallenbad mit Sauna. Volant, der Oberteufel im eleganten weißen Anzug, fühlt sich hier sichtlich wohl. Er bezeichnet sich gerne als CEO oder auch Chief Afterlife Executor. Da stolpert Urban, ein etwas verwirrter Neuzugang, herein. Bisher musste er für seine Partei die Drecksarbeit erledigen. Als ihm all die Tricksereien zu viel wurden, sprang er aus dem Bürofenster und landete unsanft in der Hölle. Spitzenkandidat Peter und sein Parteifreund Georg haben nun ein großes Problem. Wo ist Urbans Laptop hin? Der sollte auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten.

Währenddessen ist auch Hildegard, eine absolute Chaotin, die sich GT nennt, in der Hölle gelandet. Volant hat eine brisante Aufgabe für die Neuankömmlinge. Sie müssen zurück auf die Erde, um belastendes Material zu vernichten und so der Partei zum Sieg zu verhelfen. Ein philosophierender Frosch wird sie begleiten. Ob der eigentlich sehr korrekte Urban da wohl mitspielen wird? Vielleicht sollte er sich doch lieber an die Presse wenden. In der Hölle tummeln sich auch noch eine 5000-jährige geschmeidige Katze und ein Ewiggestriger in martialisch roter Uniform.

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