Das Wort Korn bezeichnet nicht nur Getreide, sondern findet sich auch als Bezeichnung für einen Teil des Gewehrlaufs und als Gewichtseinheit.

Von Michaela Essler
Das Wort Korn ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und geht zurück auf urgermanisch *kurna- „Korn, Getreide“. In althochdeutscher Zeit bezeichnete das Wort Korn den Samen des Getreides, das Getreide auf dem Halm und das geerntete Getreide.
Bis in mittelhochdeutscher Zeit hatte sich der Bedeutungsumfang von Korn erweitert. So konnte nun mit Korn auch das Kornfeld gemeint sein. Diese Verwendung des Wortes findet sich heute noch in der Redewendung die Flinte ins Korn werfen. Das Wort Flinte begegnet im Deutschen erstmals zur Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648) und bezeichnete ein Gewehr, das mit einem Feuerstein, einem Flint, gezündet wurde. Die Redewendung die Flinte ins Korn werfen bedeutete daher ursprünglich „das Gewehr ins Kornfeld werfen“ für Soldaten, die auf der Flucht ihr Gewehr wegwarfen. Mit der Zeit wurde diese Redewendung nicht mehr nur im militärischen Kontext verwendet, sondern auch im allgemeinen Sprachgebrauch, wodurch sich die Bedeutung verallgemeinerte zu „(vorschnell) aufgeben, abbrechen“.
Bereits im Mittelalter wurde das Wort Korn auch als Bezeichnung für die Samen oder Früchte anderer Pflanzen verwendet. So findet sich im Althochdeutschen das Wort berikorn „Beerenkorn“, mit dem die Kerne der Beeren bezeichnet wurden, aber auch die Weinbeere selbst, da die Beeren die Früchte der Weinstöcke sind. In mittelhochdeutscher Zeit finden sich hierfür auch die Bezeichnungen trûbenkorn „Traubenkorn“ oder wînberkorn „Weinbeerkorn“. Das Wort Beerenkorn ist heute aus unserem Sprachgebrauch verschwunden. Jedoch finden sich andere Bezeichnungen für Samenkörner und Früchte von Pflanzen, in denen das Wort Korn verwendet wird, wie beispielsweise Senfkorn, Pfefferkorn, Reiskorn oder Maiskorn.

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