Der Kogl ist ein felsiger Hügel mit Gipfelkreuz in St. Margarethen/ Burgenland. Auf unfassbaren 221 Höhenmetern. Oberhalb des dortigen Römersteinbruchs. Letzterer ist grenzüberschreitend bekannt für seine Operettenaufführungen und Sommerkonzerte.

Von Rochus Gratzfeld, Sarród
Von hier hat man einen phantastischen Blick über Landschaften und Weingärten. Vor allem aber auf den Neusiedler See. Und bis zum nahe scheinenden Schneeberg.
Wir sind gekommen, um die rund 50 meist mächtigen Steinskulpturen zu bewundern. Anzufassen. Auf uns wirken zu lassen. Zwiegespräche halten mit bearbeiteten Steinen. Ein Zeitlupenspaziergang bei auch noch Anfang September hohen Temperaturen.
Ein Grenzstein. Der österreichische Steinhauer Karl Prantl fertigte ihn an Ort und Stelle einst für die nahe österreichisch-ungarische Grenze. Der Anfang. 1959 das erste Bildhauer-Symposium im Steinbruch. Bis zu Beginn der 70er-Jahre kamen Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler hinzu. Fanden auf dem Kogl ihre Heimat. Mit dabei: Dino Paolini, 1959; Sepp Wyss, 1959; Krishna Reddy, 1962; Erisch Reischke, 1962; Moshe Schwartz-Buky, 1963; Leo Kornbrust, 1967; Minoru Niizuma, 1969; A.D. Trantentoth, 1969; Peter Holowka,1969; Kengiro Azuma, 1971; Milena Lah, 1972.
Sehr beindruckend in seiner nahezu einzigartigen Architektur das Bildhauerhaus, welches 1967 nach einem Plan des Architekten Johann Georg Gsteu am westlichen Hang des Hügels fertig gestellt wurde. Die Ruine einer Kantine für Steinbrucharbeiter war der Ausgangspunkt der Planung und Errichtung. Das Unterkunftsgebäude mit einem Gemeinschaftsraum, einer Küche und acht Schlafzellen hat eine klösterliche Wirkung. Das vorhandene Sandsteinmauerwerk mit einem darunter liegenden Keller wurde korrigiert und ergänzt. Die Decke bilden Betonfertigteile (U-Träger), welche außen weit auskragen. Jüngst wurde Farbe ins Gebäude eingebracht. Rot und blau. Ein Haus, in dem wir uns träumend vorstellen, lustvoll zu wohnen.
Der 2010 verstorbene Bildhauer Karl Prantl hat mit den Bildhauersymposien am Kogl in St. Margarethen eine einmalige Skulpturenlandschaft initiiert. 1976 folgte das Ende der Bildhauersymposien. Im Bildhauerhaus möchte der Verein „Akademie an der Grenze“ die Ideen des Symposiums aufgreifen und weiterführen. Möge es gelingen! Eine Repräsentantin des Vereins trafen wir übrigens zufällig an. Gekleidet in blau mit rotem „Ohrgehänge“.
Wir werden gerne an diesen ganz besonderen Ort zurückkehren. Die Skulpturen erneut begreifen. So, wie wir das über viele Jahre im Stahlpark Riedersbach bei Salzburg getan haben. Hier ist es der Stein, dort war es der Stahl. Ich möchte hier weibliche Akte fotografieren. So, wie ich es in Riedersbach getan habe. Damals stand eine Frau im Mittelpunkt, hier werden es mehrere werden. Bin ja noch jung. Und wie sang einst Udo Jürgens? „Mit 66 Jahren…“
Rochus Gratzfeld in der Dorfzeitung >

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