Am 11. Oktober 2024 organisierte die Bewohnerservice-Stelle Gnigl / Schallmoos in Salzburg einen besonderen Stadtteilspaziergang durch das meist unentdeckte Gewerbegebiet nördlich des Kapuzinerberges.

Von Karl Traintinger
Unter der Leitung von Eva Engelits vom Bewohnerservice und Beatrice Bleibler von den Stadtgalerien erhielten die Teilnehmer einen faszinierenden Einblick in diese oft übersehene Ecke der Stadt. Auf der rund 3,5 Kilometer langen Strecke wurden vier Stationen angesteuert, die besonders für Kunstliebhaber von großem Interesse sind. Dabei bot der Spaziergang eine ideale Mischung aus Kunst, Kultur und Bewegung, alles in einer entspannten Atmosphäre.
Die Veranstaltung war eine hervorragende Gelegenheit, den Stadtteil Gnigl / Schallmoos auf eine neue Weise kennenzulernen und gleichzeitig einen tieferen Blick auf die lokale Kunstszene zu werfen.
ÖAMTC-Stützpunkt Salzburg Nord, Vogelweiderstraße 63
Der Stützpunkt, entworfen von SNP Architektur Wien/Bad Ischl und realisiert zwischen 2013 und 2016, ist nicht nur ein funktionaler Bau, sondern auch ein bemerkenswerter Schauplatz für Kunst im öffentlichen Raum. Im Rahmen des Projekts „Kunst am Bau & Kunst im öffentlichen Raum“ schuf die Künstlerin Mona Hahn eine großflächige Wandgestaltung, die sich über vier Stockwerke erstreckt und das Stiegenhaus optisch und inhaltlich aufwertet.




Das textbasierte Relief „Mobilisiert Vernunft – Vernunft mobilisiert“, bestehend aus 59 Buchstaben, verleiht der ansonsten nüchternen Architektur eine zusätzliche künstlerische Dimension. Die Verwendung von Heraklith, einem mineralischen Dämmstoff, in verkehrsweißer Farbe, gepaart mit Reflexperlen und den charakteristischen ÖAMTC-Farben, schafft ein subtiles Spiel aus Materialität und Licht. Die Reflexperlen, die das Licht auf unterschiedliche Weise brechen, verleihen der Installation eine lebendige Dynamik und erzeugen somit einen fließenden Dialog zwischen Kunst und Architektur.
Hahns Werk überzeugt sowohl durch seine reduzierte als auch wirkungsvolle Ästhetik. Die schlichte Farbpalette und das zurückhaltende Design lassen dem Betrachter bewusst Raum für Interpretationen, während die textliche Komponente das Werk inhaltlich weiter verdichtet. Schade ist jedoch, dass das Kunstwerk von außen nicht sichtbar ist, was möglicherweise seine Wirkung im öffentlichen Raum einschränkt.
Elektrohalle Rhomberg, Samergasse 28b
Diese beeindruckende Halle begeistert auf der ganzen Linie! Der riesige Ausstellungsraum bietet eine unglaubliche Weite, die die Bilder förmlich atmen lässt. Dazu kommen mehrere kleinere Präsentationsräume, die den perfekten Rahmen für Begegnungen mit Kunst schaffen.




In der großen Halle ist noch bis zum 13. November 2024 die Ausstellung „Gründerzeit“ von Georg Frauenschuh zu erleben. Der Künstler bewegt sich in seinen Arbeiten geschickt zwischen figürlichen Momenten und Abstraktion, was eine faszinierende Spannung in seinen Werken erzeugt. Eine wunderbare Gelegenheit, Frauenschuhs außergewöhnliche Kunstwelt zu entdecken!
Arbeitsateliers in Roittnerstraße 7, DIE TRACHTENFABRIK
Die sechs Ateliers, die einst Teil einer Schneiderei für Trachtenmode waren, bieten heute kreative Arbeitsräume. Im ersten Stock wurden durch Holztrennwände 50- bis 80-Quadratmeter-große Ateliers geschaffen, die eine inspirierende Atmosphäre schaffen. Wir besuchten Stefan Kreiger, der bald in der Stadtgalerie am Mozartplatz ausstellen wird. Sein bevorzugtes Stilmittel sind Übermalungen. Oft sind seine Bilder erst nach dem Verkauf fertig, wenn er nichts mehr hinzufügen kann.


Kerzenfabrik, Sterneckstraße 22
In der stillgelegten Kerzenfabrik in Salzburg-Schallmoos hat sich ein lebendiger Kulturraum entwickelt, der mittlerweile als zentraler Treffpunkt für die lokale Kunst- und Kulturszene gilt. Künstler verschiedener Disziplinen nutzen die Räumlichkeiten, um ein buntes Miteinander von Tanz, Musik und bildender Kunst zu schaffen. Schon der Innenhof, der von Graffitis, Palettenbänken und einem charmanten Foodtruck gesäumt ist, strahlt sowohl urbanen Flair als auch kreativen Esprit aus.









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