
Autorin: Laura Dorn
Titel: Ein Herzerl macht noch keine Liebe – Roman
ISBN: 978-3-7408-2209-5
Verlag: Emons Verlag GmbH
Erschienen: 22.08.2024
Klappentext:
Frauen sind ohne Männer besser dran, da ist sich Ghostwriter-in Charlie sicher. Doch kaum zu dieser Erkenntnis gelangt, wird ihre Theorie auch schon wieder hinfällig: Um ihren Roman an einen Verlag zu bringen, lässt sie sich auf einen windigen Deal mit einem scheinbar gewissenlosen Literaturagenten ein. Natürlich bringt sie sich dadurch mächtig in die Bredouille, flieht aus Wien in ihre Heimat, das idyllische Weinviertel – und landet direkt in den Armen ihrer Jugendliebe. Aber dann gehen die Verkaufszahlen ihres Buchs durch die Decke . . .

Rezension von Anni Lemberger
„Wer braucht schon einen Mann?“, denkt sich die ehemalige Lehrerin Charlotte Schwarz, nachdem ihre früheren Beziehungen gescheitert waren. Sie stellt sich auf ein dauerhaftes Single-Dasein ein.
Charlie, wie sie von ihren Freunden genannt wird, kommt als Ghostwriterin nur schwer über die Runden und versucht sich deshalb als Autorin. Nachdem ihr Manuskript von einem Verlag abgewiesen wird, wendet sie sich an die renommierte Wiener Agentur Wort-Weber. Der außergewöhnliche Schreibstil ihres Liebesromans, in dem das Geschlecht des Protagonisten unklar bleibt, begeistert den Agenten Chris Kross. Er geht jedoch davon aus, dass „Charlie“ ein Männername ist.
Probleme entstehen, als Kross den Roman verschiedenen Verlagen als Werk eines männlichen Autors anbietet. Die Verlage reißen sich darum, da sie glauben, es handele sich um einen Mann. Nachdem Charlies wahres Geschlecht bekannt wird, muss sie in der Öffentlichkeit weiterhin als Mann auftreten.
Ein Avatar wird nötig, um den Schein des männlichen Autors aufrechtzuerhalten, während Charlie erneut zur unsichtbaren Ghostwriterin wird. Zudem muss sie einen glaubhaften Schriftsteller kreieren, der kritischen Fragen standhält.
Ein Verwirrspiel beginnt, und Charlie flieht in ihr Elternhaus im Weinviertel. Dort begegnet sie einem „Geist“ aus ihrer Vergangenheit, der ihr Leben weiter durcheinanderbringt.
Der Roman ist eine humorvolle Geschichte über Liebe, Missverständnisse, Empathie und Respektlosigkeit.
Die Protagonistin, eine emanzipierte Frau, hat nach gescheiterten Beziehungen die Liebe aufgegeben. Nach einem beruflichen Konflikt kündigt sie als Lehrerin und lebt vom Schreiben für andere. Heimlich arbeitet sie an ihrem ersten Roman, doch erst die Zusammenarbeit mit einer Agentur verändert ihr Leben völlig – wenn auch anders als erwartet.
Bleibt Charlie ihrem Vorsatz treu, ein Leben ohne Männer zu führen? Die Antwort liefert der Roman am Ende, denn die Verleugnung ihrer Identität fordert sie mehr, als sie dachte.
Dorn schreibt lebendig und lebensnah über Charlies Zerrissenheit zwischen Sehnsucht nach Liebe und Freiheitsdrang, zwischen Rückzug und Offenheit. Die Handlung ist authentisch und gut nachvollziehbar. Der flüssige Schreibstil und das passende Cover runden das Buch ab.
Ein liebenswerter und gelungener Roman über das zeitlose Thema der missverstandenen Liebe.

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