Leonce & Lena – Dekadenz und Langeweile am Fürstenhof

Die Theaterachse präsentiert als Sommertheater Georg Büchners märchenhafte Komödie, hinter der sich eine bitterböse politische Satire verbirgt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Im Rahmen des GartenLaubenFestes des Odeïon Kulturforms Salzburg konnten zwei Aufführungen bei traumhaftem Sommerwetter im freien Gelände stattfinden.

Auf dem Golfplatz langweilt sich Prinz Leonce, dieser entsetzliche Müßiggang macht ihn depressiv. Um der Hochzeit mit Prinzessin Lena aus dem benachbarten Königreich zu entgehen, bricht er mit seinem Freund und Diener Valerio nach Italien auf, vielleicht vermögen ja die legendären Bunga-Bunga-Partys, ihn etwas aufzuheitern. Auch Lena ist von der bevorstehenden Hochzeit alles andere als begeistert und fühlt sich als Opferlamm: „Heiraten heißt einen Ziehbrunnen leer trinken“. Nur zu gerne lässt sie sich von ihrer resoluten Gouvernante zur Flucht überreden.

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In Italien treffen die beiden Königskinder aufeinander und verlieben sich in Unkenntnis ihrer Identität. Maskiert erscheinen sie am Hof und lassen sich dort verheiraten. Die Königin verkündet ihren Rücktritt und überlässt die Regentschaft über das apathische Volk ihrem Sohn Leonce, der revolutionäre Ideen umsetzen möchte: „Wir lassen alle Uhren zerschlagen, alle Kalender verbieten und zählen Stunden und Monden nur nach der Blumenuhr, nur nach Blüthe und Frucht.“

Die Rückwand des Odeïons sowie ein romantischer Brunnen sorgen für die eindrucksvolle Kulisse dieser Fr…

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