Ein Abend für den guten Zweck
Am 8. März 2025 fand in den Räumen der Musikschule Altheim im Bezirk Braunau eine Buchpräsentation und Autorinnenlesung statt. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem „Renate Mann Frauenhaus“ in Braunau zugute.

Von Anna Lemberger
Fotos: Alois Lemberger
Mit dem Ziel, gefährdeten Frauen und Kindern zu helfen, beantworteten die vier Autorinnen zu Beginn in einer lockeren Gesprächsrunde unter der Moderation von Harry Buchmayr Fragen zu ihrem Leben, ihren Hobbys, ihren Motiven und ihrem Weg zur Veröffentlichung ihrer ersten Bücher. Anschließend las jede der Autorinnen einen Ausschnitt aus einem ihrer Werke, wofür sich das Publikum mit großem Applaus bedankte.

Herta Blamauer, die mit ihren Büchern über eine traumatisierte Frau zwei beeindruckende Werke geschaffen hat, las aus ihrem zweiten Band „Die Tochter“. Als Psychotherapeutin im Ruhestand sind ihr viele Frauen begegnet, die schwere Erlebnisse verarbeiten mussten. In ihren Büchern greift sie auf ihre umfangreiche Erfahrung zurück, betont jedoch, dass die Protagonistin keine reale Person darstellt.
Jasmina Amasha, die als Juristin arbeitet, schreibt wertvolle und einfühlsame Kindergeschichten. Sie las eine berührende, friedensstiftende Geschichte, in der die Schwäche eines Kindes sich am Ende als große Stärke entpuppt. Die Autorin erzählte, dass sie durch die Legasthenie eines Kindes aus ihrem Bekanntenkreis zum Schreiben motiviert wurde.
Barbara Lintner-Mladosevits, die als „Zuagroaste“ das Innviertel lieben gelernt hat, berichtete, dass sie in ihrer neuen Heimat eine besondere Schaffenskraft für ihr kreatives Schreiben gefunden hat. Sie las ihr tiefgründiges und berührendes Gedicht „Wir alle gestalten die Welt“, das mit den Worten „Ich bin hochwertig, wirksam & relevant“ beginnt. Ihr literarischer Schwerpunkt liegt auf Achtsamkeit und dem bewussten Leben im Hier und Jetzt.
Zum Abschluss las die Initiatorin der Veranstaltung, Elsa Wild, aus ihrer „Herzstein-Saga“. Aus ihren bisher drei umfangreichen Fantasy-Romanen wählte sie eine Passage über starke, hilfsbereite Frauen – passend zum Anlass. Ihr Barfuß-Auftritt erklärte sie mit der Aussage, dass sie nur „barfuß ihre Magie entfalten kann“. Sie betonte, dass sie in ihren Geschichten viele gesellschaftlich relevante Themen verarbeitet, für die sie umfangreiche Recherchen betreibt. Ihr Anliegen ist es, zu zeigen, dass Fantasy ein vielschichtiges Genre ist.



Den gemütlichen Abschluss der Veranstaltung bildete ein Buffet, das von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Frauenhauses vorbereitet wurde.
Die Obfrau des Frauenhauses Braunau, Ingeborg Angerer, erklärte, dass das im Juli 2023 eröffnete Frauenhaus nach Renate Mann benannt wurde. Renate Mann gründete 2010 den Verein „Frauenhaus Braunau“ und kämpfte jahrelang für den Bau eines sicheren Schutzraums für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Leider konnte sie die Eröffnung nicht mehr erleben – doch zu Ehren ihres Engagements trägt das Haus nun ihren Namen.
Besonders positiv fiel auf, dass sich auch Männer im Vorstand des Vereins befinden.
Zum Schutz der Bewohnerinnen sind die Adressen der Wohnungen nicht öffentlich bekannt. Das Frauenhaus bietet Platz für sechs Frauen und zwölf Kinder. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sind rund um die Uhr erreichbar. Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, können 24 Stunden täglich unter der Telefonnummer 07722-87700 Hilfe holen.
Es ist erfreulich, dass es dieses Frauenhaus gibt – zugleich bleibt es bedrückend, dass ein solcher Ort überhaupt notwendig ist, um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen.

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