Der Veranstaltungsraum im neuen Gemeindeamt Nußdorf am Hausberg war bis auf den letzten Platz besetzt, als am 1. Juli der neue Salzburger Literaturführer vorgestellt wurde. Der Literaturführer „Literaturlandschaft Flachgau“ ist ein Projekt von Literaturarchiv Salzburg, Prolit & Edition Eizenbergerhof und dem Salzburger Literaturforum Leselampe.
Von Karl Traintinger
Silvia Bengesser, die Verfasserin des Buches, moderierte den Abend. Anita Köchl las ausgewählte Textbeispiele aus verschiedenen Werken und Zeitepochen. Der Schriftsteller Ludwig Laher aus St. Pantaleon und Manfred Mittermayer, der Leiter des Literaturarchives Salzburg, sprachen unter anderem über die Bedeutung der Ortsbezogenheit in der Literatur.
Das in der St. Nikolaus-Kirche zu Oberndorf uraufgeführte Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ (1818), Georg Rendls Romantrilogie „Die Glasbläser von Bürmoos“ (1935, 1951), der Roman „Herzfleischentartung“ (2001) von Ludwig Laher sowie Erzählungen (2016) von Klemens Renoldner stehen stellvertretend für die Vielfalt literarischer Werke, die in völlig unterschiedlicher Weise Bezug nehmen auf die Topographie, die „Landschaft der milden Fernen“ und ausgedehnten Au- und Moorgebiete des nördlichen, an Oberösterreich und Bayern grenzenden Flachgaus, aber auch auf die spannungsreiche wirtschaftliche Entwicklung und Mikrogeschichte dieser Region. Die biografischen und werkspezifischen Verflechtungen regional und überregional bedeutender Autoren und Autorinnen mit Anthering, Arnsdorf, Bürmoos, Dorf- und Michaelbeuern, Lamprechtshausen, Nußdorf am Haunsberg, Oberndorf und St. Georgen bei Salzburg ergeben ein facettenreiches literatur- und kulturgeschichtliches Mosaik. Der Literaturführer „Flachgau“, eine Kombination der 2006 veröffentlichten „Literaturlandschaft Salzburger Seengebiet“ und der neu erarbeiteten Literaturlandschaft Flachgau Nord, vervollständigt die in der Edition Eizenbergerhof verlegten Führer durch die Literaturlandschaften Salzburgs.
Salzburger Literaturforum Leselampe
Der Literaturführer ist ansprechend gestaltet und lädt zum Schmökern ein. Etwas unverständlich ist die Auswahl der Autoren, so fehlen einige zeitgenössische LiteratenInnen gänzlich.Es gibt im Flachgau mehr als 2 Kulturveranstalter oder Theaterbühnen, die von Bedeutung sind. Ich hätte mir von einem Literaturführer eine komplettere Übersicht erwartet.
Diese gelungene Veranstaltung in Nußdorf hat gezeigt, dass man Literatur auch für den Zuhörer interessant und spannend gestalten kann. Begeistern konnte zudem der Akkordeonspieler Norbert Sprave, der mit seiner Hohner aus den 30-iger Jahren für die musikalische Umrahmung sorgte. Der Literaturführer „Literaturlandschaft Flachgau“ ist in den meisten Buchhandlungen erhältlich.

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Diese Flachgauer Literatur Landschaft ist leider eine ziemliche Monokultur, der die bunten Blumen vieler zeitgenössicher Literaten fehlen. Ein Liteaturführer ohne den Anifer Christoph Janacs geht gar nicht!
Ein nettes Lesebüchlein, aber auch nicht mehr. Leider wurde die Chance nicht genutzt, eine wirkliche Übersicht zusammenzustellen, die Leitfiguren kennt ohnehin jeder Interessierte.
Es fehlen Theodor Kürzl und Peter Reutterer aus Bergheim, um nur 2 zu nennen. Bei den Theatern könnte man das Antheringer und den Freiraum Oberndorf ergänzen. Erwähnenswert wäre auch das Bürmooser Kellertheater um Gerhard Riedl, die fast alle Stücke selber geschrieben haben.