Das Thomas Bernhard Institut, Mozarteum Salzburg bringt als Abschlussproduktion des vierten Jahrgangs eine Bearbeitung von Federico Garcia Lorcas Drama „Bernarda Albas Haus“. Die Premiere fand am 14. April 2022 im ausverkauften Theater im KunstQuartier Salzburg statt und wurde stürmisch gefeiert.
Ganz in Schwarz marschieren zehn Trauergestalten vom Begräbnis des „traurigen Mannes“ nach Hause. Vorneweg die Magd Poncia und ihre Gehilfin Larissa, gefolgt von Bernardas acht Töchtern. Den Trauerzug beschließt die völlig verwirrte, aber aufgekratzte alte Großmutter Maria Josefa in Nachthemd und weißem Bademantel. Beim Leichenschmaus beginnen schon die ersten Streitereien.
Die jungen Damen benehmen sich wie wilde Raubtiere und hinterlassen ein ordentliches Chaos. Wenn aber Bernarda ruft, setzen sie sich alle brav auf ihre Stühle und wedeln mit den Fächern.
Bedrückend die laut summenden Fliegen, die die Ansprache der Mutter begleiten. Die ist zwar nur über Video zu sehen, der Inhalt ihrer Rede hat es aber in sich. Sie verlangt von ihren Töchtern als Zeichen der Trauer die komplette Isolation von der Außenwelt. Das Tor muss stets abgesperrt sein, dafür hat Poncia zu sorgen.
Die Damen sind eigentlich recht kreativ, es wird Flamenco getanzt, musiziert, gesungen, gestrickt, gestickt, gebastelt und natürlich auch viel gestritten. Die Angst, das Leben zu verpassen, lässt ihre Emotionen hochkochen, sie werden jeden Tag etwas mehr zu …
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