
Autor: Ludwig Laher
Titel: Wo nur die Wiege stand – Über die Anziehungskraft früh verlassener Geburtsorte
ISBN: 978-3-7013-1265-8
Verlag: Otto Müller Verlag Salzburg
Erschienen: 2019
Klappentext:
Was verbindet Benedikt XVI. und Hitler, Einstein und Musil, Luther und Brecht, Jean Paul und Dollfuß, Rosa Luxemburg und Paul Klee?
Sie alle verzogen mit der Familie innerhalb der ersten Jahre nach ihrer Geburt. Wie geht man am Windel- und Wiegenort um damit? Was hat es mit seiner vielbeschworenen, aber kaum je erläuterten Aura auf sich? Und was bedeutet den nachmals Berühmten und Berüchtigten ihr erstes Zuhause?
Ludwig Lahers ebenso nachdenklicher wie unterhaltsamer Essay schaut sich um, geht diesen und anderen Fragen auf den Grund, fördert Erstaunliches, ja Unglaubliches zutage.

Rezension von Anni Lemberger
15 km liegen zwischen Braunau in Österreich und Marktl in Bayern. Beides sind die Geburtsstätten von Prominenten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zwei Tage nachdem der weiße Rauch in Rom signalisierte, dass ein neuer Papst gewählt wurde, war Marktl als Geburtsort von Josef Ratzinger, der als der 16. Benedikt gewählt wurde, bereit mit ihrem großen Sohn Werbung zu machen. Es gab Papstbier und dazu eine Benediktschnitte, in Erinnerung an ihren berühmten Sohn, der noch vor dem 2. Lebensjahr mit seinen Eltern wegzog.
Ganz anders Braunau. Dort wird alles unternommen, um die Erinnerung an Hitler zu vergessen. Nichts, aber auch gar nichts sollte daran erinnern, dass das unschuldige Kind Adolf dort die Windeln vollgemacht, und mit 3 Jahren mit seinen Eltern Braunau verließ. Als Diktator glorifizierte er, ganz im Sinne der Naziideologie, seinen Geburtsort als Grenzstadt zu Deutschland. Er sah die Grenzstadt Braunau als Verbindungsglied zwischen den zwei großen wiedervereinten Reichen.
Eine interessant, spannend und teilweise auch witzig geschriebenes Büchlein. Lediglich der philosophische Erklärungsansatz, was die Aura der „Windelorte“ ausmache, war schwieriger zu verstehen und machte ein mehrmaliges Lesen notwendig. Trotz allem lesenswert.

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