Autor: Lukas Pellmann
Titel: Ruhe sanft am Neusiedler See – Kriminalroman
ISBN: 978-3-7408-2226-2
Verlag: Emons Verlag GmbH
Erschienen: 22.08.2024
Klappentext:
Ein zweifelhaftes Erbe, ein dunkles Familiengeheimnis und eine Leiche im Keller . . .
Am Neusiedler See wird’s heiter bis tödlich.
Ex-Polizist Nikolaus Lauda ist gern für sich – und ausgerechnet er wird in den Erbschaftsstreit einer großen Unternehmerfamilie verwickelt. Dass das hinterlassene Weinlogistik-Imperium auf wackeligen Füßen steht, ist bei der Lösung der Querelen genauso wenig hilfreich wie die mumifizierte Leiche, auf die er im Keller der Familienvilla stößt. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Todfeind Vito Violino versucht Lauda, Licht ins Dunkel zu bringen, doch das wird schnell gefährlicher, als ihm lieb ist . . .
Rezension von Anni Lemberger
Es wird nichts aus einem entspannten Novemberwochenende!
Nikolaus „Niko“ Lauda, ein deutscher Ex-Polizist, nimmt mit seiner Freundin, der Taxifahrerin, am Martiniloben in Weiden am Neusiedlersee – einem Fest zu Ehren des heiligen Martin – teil. Da erhält Daniela Pruckner, wie Niko’s Freundin mit vollem Namen heißt, eine verstörende Nachricht: Ihre Freundin, die Unternehmerin Karin Pasche, berichtet, dass sie ihre Eltern tot im Schlafzimmer aufgefunden hat – vermutlich ein gemeinsamer Suizid. Die beiden eilen sofort zum Ort des Geschehens. Aufgeschreckt durch ein seltsames Geräusch, stürmt Niko in den Keller des Anwesens und beobachtet, wie eine verkleidete Person eine mumifizierte Leiche aus einem großen, stillgelegten Weintank herauszieht.
Wovor der Ex-Polizist eigentlich geflohen ist, holt ihn wieder ein: Er steckt erneut mitten in einem Ermittlungsfall – und die mumifizierte Leiche sollte nicht die einzige Herausforderung für Niko bleiben. Die Hausherrin und Freundin seiner Taxifahrerin beauftragt ihn als Privatdetektiv, denn die Unternehmerin Karin Pasche vermutet eine Fälschung des elterlichen Testaments zugunsten ihres Bruders.
Lauda gerät in einen Sumpf aus Intrigen, dunklen Geheimnissen und familiären Streitigkeiten. Nur die Versöhnung mit dem örtlichen Polizisten Poidl, den er einst bitter beleidigt hat, und das Bündnis mit seinem ehemaligen Todfeind Vito Violino bringen ihn in dieser Odyssee voran – mit einem erstaunlichen Ergebnis!
Und welche Rolle spielt dabei eigentlich die betagte, aber undurchsichtige Mutter von Daniela Pruckner?
Eine pechschwarze, humorvolle Krimisatire aus dem beschaulichen Steppenseegebiet des Burgenlandes!
Nicht nur der vertraut klingende Name des Protagonisten sorgt für eine besondere Erwartungshaltung, sondern auch die bizarr geführte Handlung zieht den Leser von Anfang an in diese Geschichte hinein und hält ihn bis zum Schluss gefesselt.
Der Ex-Polizist driftet in seiner noch bestehenden Trauer in eine irreale Welt ab und kann zwischen Trugbild und Wahrheit kaum noch unterscheiden. Lediglich seine Freundin und sein Hund halten ihn im „Hier und Jetzt“ fest. Trotzdem gelingt es ihm, bei seinen Nachforschungen die Wahrheit ans Licht zu bringen, die so ganz anders ist, als es anfangs scheint.
Die Handlung wechselt mehrmals die Richtung, und das Ende gibt ein großes Rätsel auf, das den Leser kurzfristig etwas ratlos zurücklässt.
Großen Raum lässt der Autor den Machenschaften der reichen Großunternehmer, die sich durch Ellenbogentechnik, unlautere Methoden und Betrug ihren Weg nach oben erkämpfen. Sie scheuen nicht einmal den Bund mit Untergrundorganisationen und schrecken auch vor Mord nicht zurück, um auf ihrer „Erfolgsstraße“ voranzukommen.
Ein großartiger, spannender und schwarzhumoriger Kriminalroman, der den sprichwörtlich schwarzen englischen Humor noch in den Schatten stellt. Der Text ist flüssig und gut lesbar, und die Handlung ist nachvollziehbar – eine absolute Empfehlung für Freunde des schwarzen Humors.
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