Das Theater body end sole Hallein gastiert mit einem berührenden Theaterstück, in dem es um den Leistungsdruck unserer Gesellschaft geht, im Kleinen Theater. Zwei Schauspielerinnen und ein Schauspieler verkörpern auf der Bühne sieben Figuren, die durch handgefertigte Masken völlig unterschiedliche Charakterzüge erhalten.

Ohne Sprache, doch live begleitet von den Klängen einer E-Zither, wird eine Krankenhaus-Geschichte erzählt. Ein außergewöhnliches Theatererlebnis. Lassen Sie sich verzaubern, es lohnt sich! Weitere Vorstellungen am 21. und 22. Mai 2025.
Alois Ellmauer hat ein sehr heimeliges Krankenzimmer mit zwei Betten auf die Bühne gestellt. In einem liegt eine alte, etwas gebrechliche Oma, die gerne strickt. Eine Krankenschwester bereitet das zweite Bett für eine neue Patientin vor. Dann rauscht eine etwas überhebliche feine Dame mit weißer Pelzjacke herein, gefolgt von ihrem ständig telefonierenden Ehemann. Sie ist höchst unzufrieden, denn ihr Bett quietscht und es gibt keinen Platz für ihren Laptop.
Eine menschliche Note bringt ein Putzmann in die kalte Krankenhausatmosphäre. Er merkt sofort, wenn die alte Dame Hilfe braucht, denn die Krankenschwester hat kaum Zeit. Diese ist völlig überfordert und wird ständig im OP verlangt. Wenn es ihr zu viel wird, hilft ihr der Arzt mit einer Spritze wieder auf die Beine.




Die feine Dame wartet auf die Ergebnisse ihrer Untersuchung. Sie ist entsetzt, als die Befunde vorliegen, denn das schaut gar nicht gut aus. Bald schon hängt sie an Infusionen und nun ist ihre Arroganz wie weggeblasen. Frischen Wind bringt die Enkelin der Oma ins Krankenzimmer. Ein weiterer Lichtblick ist das stets muntere Küchenteam, das mehrmals täglich über einen Lautsprecher den Speiseplan vorstellt.
Leider geht es der kranken Dame immer schlechter. Ihr Mann ist absolut keine Hilfe. Statt Mitleid und Aufmunterung gibt es von ihm nur schlechte Nachrichten aus der Firma. Bald nach einer liebevoll gestalteten Geburtstagsfeier für die Schwerkranke wird ein Paravent rund um ihr Bett aufgestellt und das verheißt nichts Gutes.
Als die Schauspieler*innen zum Schlussapplaus die Masken ablegen, beginnt das große Rätselraten: Wer war nun wer? Die beiden fast gleich großen Damen (Ursula Schwarz und Elena Schmidt-Arras) sind sogar abwechselnd in dieselbe Rolle geschlüpft und das hat wohl kaum jemand bemerkt. Dominik Jellen war durch seine Größe etwas leichter als feine Lady zu identifizieren. Die phantastischen Masken sind sehr dominierend und geben den Figuren einen clownesken Touch, der der tragischen Geschichte stets humoristische Züge verleiht. Der virtuose Zitherspieler, Musikpädagoge und Jazzmusiker Fabian Schumann sorgt auf einer E-Zither für die passende musikalische Untermalung.
Regisseurin Caroline Richards hat das Stück gemeinsam mit dem Ensemble entwickelt. „Was ist der Mensch noch wert, wenn er nichts mehr leistet?“ Beurteilen wir die Menschen wirklich nur nach ihrer Leistung und Verfügbarkeit? Leider ein Phänomen unserer Zeit.
„Maniacia“ – Ein Maskentheater. Koproduktion mit Ursula Schwarz. Regie: Caroline Richards. Musik: Fabian Schumann. Bühne: Alois Ellmauer. Licht: Stefan Ebner. Kostüme & Maskenbau: Ensemble Maniacia. Koproduktion: Theater bodi end sole. Maskenspiel: Elena Schmidt-Arras, Dominik Jellen, Ursula Schwarz. Fotos: Kleines Theater © Mira Turba, Video: bodi end sole

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