Auch das Theater im KunstQuartier der Universität Mozarteum öffnet nach längerer coronabedingter Pause nun wieder seine Pforten. Am 17. September 2021 feierte William Shakespeares zu den „Problemstücken“ zählendes Werk „Maß für Maß“ als Diplominszenierung des Studiengangs Regie Premiere, wobei Joachim Gottfried Goller geschickt Genderfragen und Theater verknüpft.
Herzog Vincentio von Vienna war lange Zeit zu milde in der Rechtsprechung. Nun drohen Kriminalität und Prostitution überhandzunehmen. Er nimmt sich eine Auszeit und setzt seinen sittenstrengen Stadthalter Angelo ein, um die vergessenen Gesetze mit aller Härte durchzusetzen: „Solange ich fort bin, sollst du voll und ganz ich selbst sein. Todesstrafe und Begnadigung in Wien sollen von deiner Zunge und aus deinem Herzen kommen.“
Ein erstes Opfer ist schnell gefunden, hat doch der junge Adelige Claudio seine Geliebte Juliet geschwängert. Darauf steht die Todesstrafe und Angelo will ein Exempel statuieren: „Einer muss der Erste sein.“ Claudios Schwester Isabella eilt aus dem Kloster in die Stadt und bittet um Gnade für ihren Bruder.
Angelo gefällt die tugendhafte, junge Novizin und so macht er ihr ein unmoralisches Angebot. Er fordert eine Liebesnacht als Gegenleistung für die Freilassung ihres Bruders. Der Herzog, der als einfacher Mönch verkleidet seinen Stellvertreter beobachtet, ist entsetzt und beschließt einzugreifen.
Durch eine List wird Angelo statt Isabella seine ehemalige Verlobte Mariana, die er einst schmählich sitzen hat lassen, untergeschoben. Angelo bleibt hart und gibt dennoch den Befehl zur Hinrichtung Claudios. Da kann wohl nur noch die Rückkehr des Herzogs helfen.
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