Buchtitel: Nachtdienst
Autor: Melitta Breznik
Verlag: Erzählung Luchterland
Erschienen: 2010
ISBN: 3-630-62192-9
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Klapptext:
Ein Abschieds- und Erinnerungsbuch:
Eine junge Frau kehrt zurück in die Wohnung ihres verstorbenen Vaters. Sie sieht dessen Hinterlassenschaften, und in ihrer Erinnerung leben die Bilder von früher wieder auf: von einem einst freundlichen Mann, dem das Leben immer schwerer wurde, von der komplizierten Ehe ihrer Eltern und von angedeuteten Erzählungen aus einem Krieg, durch den Vater und Mutter auf eine nur schwer zu greifende Weise gezeichnet waren.
„Nachtdienst“ ist das viel gerühmte literarische Debüt von Melitta Breznik.
Von seiner sprachlichen und literarischen Kraft hat es bis heute nicht das mindeste eingebüßt.
Rezension:
Nachtdienst habe ich in einem Zug ausgelesen. Es hat mich sehr berührt, denn es zeigt Einblick in die Generation meiner Eltern und Schwiegereltern. Wie damals die Hierarchie innerhalb des Familienlebens war, der Umgang miteinander. Das fand ich sehr spannend, es so „hautnah“ zu lesen.
Auch das große Schweigen zum Thema Kriegserlebnisse, bzw. das nicht fertig werden damit. Und die dadurch resultierende Gewalt, das war sicher nicht selten und wird so manchen Leser wohl auch selbst nicht so unbekannt sein.
Ich finde es wichtig, dass das nicht vergessen wird. Schließlich ist es nicht so lange her und man weiß nicht, wie die Zukunft einmal aussehen wird.
Auch die spätere Hilflosigkeit des Vaters und der Umgang der Tochter damit waren für mich fesselnd zu lesen. Sie muss jetzt liebevoll mit dem Vater umgehen, obwohl es der Vater, als er es sollte, nicht konnte. Die Zeit verteilt die Aufgaben neu und es hilft am Ende nur die Vergebung. Vielleicht wurde die Tochter ja deshalb auch Notärztin, wer weiß?
Nachtdienst ist ein wirklich lesenswertes Buch, gerade die jüngere Generation könnte sich vieles daraus „herausholen“.
(Annelore Achatz)
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