Gedanken zur traditionellen österreichischen Gasthauskultur
Sie sind überall. An allen Ecken sind sie zu finden. Und es werden immer mehr. Italiener, Chinesen, Griechen, Türken, Mexikaner, Inder und Japaner. Und wir gehen gerne hin, genießen, was sie uns zu bieten haben.

Von Michaela Essler
Wer ißt heute noch Leberknödelsuppe, Wiener Schnitzel oder Schweinsbraten? Nein. Pizza, Frutti die Mare, Frühlingsrolle, Peking-Ente, Kebab, Gyros, Chili oder Sushi ist nach unserem Geschmack. Wir sind weltoffen und international unterwegs – auf der Speisekarte.
Mit unseren Speiseplänen durchwandern wir die ganze Welt. Und verlieren dabei scheinbar unsere heimische Kost völlig aus den Augen, oder besser gesagt, aus dem Magen. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Ich gehe auch gerne zum „Italiener“. Aber mancherorts wird es schon schwierig ein Wirtshaus oder ein Restaurant zu finden, in dem noch österreichische Küche angeboten wird.

Alles zu fett, zu cholesterinhaltig, zu ungesund – könnte da einer argumentieren. Wir legen eben Wert auf gesunde Ernährung. Möglich, daß es damit zu tun hat. Wäre da nicht der überaus beliebte amerikanische „Kulinarik“-Import: auch bekannt als McDonalds. Und ob Hamburger wirklich so viel gesünder sind als Wiener Schnitzel sei einmal dahin gestellt. Die gesunde Ernährung kann es also nicht sein, die uns wegtreibt von den österreichischen Spezialitäten.

Und wenn wir schon international unterwegs sind: wo sind bitte schön die Franzosen, Spanier, Portugiesen, Polen, Ungarn, Schweden, Holländer oder Russen? In diesen Ländern gibt es doch sicher auch Speisen, die uns munden.

Einzig und allein bei den Mehlspeisen bleiben wir in heimischen Gefilden. Palatschinken, Marillenknödel, Krapfen, Wuchteln sind nach wie vor auf unserer Hit-Liste. Und ganz offensichtlich sind Apfelstrudel, Sachertorte, Topfengollatschen oder Zwetschkenfleck durch nichts zu übertreffen.
Und damit verbunden natürlich unsere Kaffee-Kultur: Verlängerter, großer Brauner, Mokka, Melange sind ungeschlagen.
Einzig der Cappuccino macht da ein wenig Konkurrenz. So sind unsere Cafehäuser die letzte unangefochtene Bastion österreichischer Köstlichkeiten.
Wir wollen hoffen, daß unsere Eßgewohnheiten die österreichische Küche nicht gänzlich in die Bedeutungslosigkeit schicken. Und wir auch in Zukunft noch Lokale finden, in denen sie angeboten wird.
Taxhams Antwort auf das Wirtesterben
Als Hansi noch Bosna machte.
Ein Beitrag von Karl G. Mayr (kama)

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