
Autorin: Mina Albich
Titel: Tod am Nussdorfer Wehr – Kriminalroman
ISBN: 978-3-7408-2219-4
Verlag: Emons Verlag GmbH
Erschienen: 17.10.2024
Klappentext:
Wien, 20. Bezirk, Nähe Nussdorfer Wehr. Ein Mann stürzt aus ungeklärten Gründen von seinem Balkon in den Tod. Der Fall trifft Inspektor Grohsman persönlich: Vor vielen Jahren hat sich ganz in der Nähe sein bester Freund das Leben genommen.
Diese Gespenster muss er verjagen, um mit seiner Kollegin Joe Kettler und Kriminalpsychologin Nicky Witt die Frage zu klären: War es Suizid, ein Unfall oder Mord? In welche menschlichen Untiefen er dabei abtauchen muss, erschüttert sogar ihn.

Rezension von Anni Lemberger
Es sollte Manus letzte Party sein. Kurz nachdem der letzte Partygast gegangen ist, stürzt der Musiker von seinem Balkon in den Tod. Zunächst deutet alles auf Suizid hin. Doch Inspektor Grohsman und seine Partnerin Joe Kettler finden Spuren, die auf Fremdverschulden hindeuten. Zudem fehlt ein Abschiedsbrief.
Mit der Hilfe der forensischen Psychologin Nicky Witt wollen sie die Wahrheit aufdecken. Aber Nicky hat eigene Sorgen: Ein Klient macht ihr ein mörderisches Geständnis. Aufgrund ihrer Schweigepflicht bleibt das Geheimnis jedoch sicher bei ihr. Gleichzeitig quält sie ein massiver Gewissenskonflikt, der ihre Konzentration beeinträchtigt.
Ein weiterer Mord, diesmal an einem Verdächtigen, und die Entführung eines möglichen Zeugen machen den Fall noch komplexer.
Dieser feinfühlige und raffinierte Kriminalroman aus Wien ist äußerst spannend. Die Ermittler sind ein gut eingespieltes, aber nicht konfliktfreies Team. Die forensische Psychologin Nicky Witt unterstützt sie mit präzisen Täteranalysen, die zur Aufklärung beitragen.
Inspektor Grohsman, ein Tierfreund und frisch verliebt, kämpft mit Erinnerungen an seinen besten Freund Josef. Der Freund beging vor 25 Jahren Selbstmord, doch ein Abschiedsbrief wurde nie gefunden. Der aktuelle Fall lässt alte Wunden aufreißen und beschäftigt Grohsman emotional. Seine Partnerin Joe ist impulsiv und unüberlegt, sodass Grohsman sie oft bremsen muss.
Nicky Witt bildet mit ihrer analytischen Herangehensweise einen guten Gegenpol zu den rationalen Ermittlern. Doch in diesem Fall ist sie von beruflich verursachten „Dämonen“ geplagt. Gefangen in einem massiven Gewissenskonflikt, trägt sie zunächst wenig zur Lösung des Falls bei. Ihre ungewohnt kratzbürstige Art belastet das Arbeitsklima anfangs erheblich.
Die Autorin hat die Kriminalgeschichte geschickt aufgebaut, die Handlung wechselt mehrfach die Richtung und endet mit einem Knalleffekt. Die fundierten Recherchen zu psychologischen Phänomenen und deren forensischen Auswirkungen verleihen dem Roman Authentizität.
Am Ende ist nichts so, wie es lange scheint. Ein absolut gelungener, fesselnder Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann.

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