„Mitterbachkirchen“ – eine deftige Politsatire

Mitterbach

Kaum zu glauben, dass Peter Blaikner diese schwarzhumorige Volkskomödie, in der ein Bürgermeister einer russischen Oligarchin auf den Leim geht, schon 2018 geschrieben hat. Die dörfliche Idylle in Mitterbachkirchen trügt, denn einige Bewohner haben buchstäblich eine Leiche im Keller. Beste Stimmung bei der Premiere am 23. Jänner 2020 im Kleinen Theater.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der Bürgermeister von Mitterbachkirchen ist vom alten Schlag. „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ bringt er nur schwer über die Lippen und so präsentiert er „der lieben Bevölkerung von Mitterbachkirchen“ voll Stolz sein Jahrhundertprojekt. „Alpine Dreaming“, eine Erlebniswelt mit Golfplatz, soll künftig finanzkräftige Touristen anlocken. Die Finanzierung läuft über die Agentur

„IAA – Ideen aller Art“, deren Inhaber, der smarte Herr Sedlacek, angeblich für jedes Problem die richtige Lösung parat hat. Als Geheimwaffe dient ihm seine zwar etwas unterbelichtete, doch dafür überaus gut gebaute Sekretärin, die für ihn die russische Oligarchin Olga spielen muss.

Auch die Wirtin vom Hubertushof, deren Mann sich ständig auf Safaris herumtreibt, will an dem Projekt mitverdienen und zählt zu den Klienten der Agentur. Mit Charme und weiblicher List versucht sie sich Vorteile zu verschaffen. Dass sie nicht zimperlich ist, beweist sie beim Kidnapping eines „Hollywoodstars“, der den ersten Golfball abschlagen soll. Der Herr Bürgermeister ist mit einer bigotten Frau gestraft, die in einer alten verfallenen Kirche so lange zum Heiligen Josef betet, bis er ihr tatsächlich erscheint. Er ist daher ein leichtes Opfer für die verführerische Olga im sexy Outfit.

Als er mit brummendem Kopf in ihrem Bett erwacht, kann er sich natürlich an nichts mehr erinnern. Kompromittierende Fotos helfen seinem Gedächtnis jedoch wieder auf die Sprünge. Endlich taucht der lang erwartete Investor aus Saudi-Arabien im Gemeindeamt auf und nun scheint die Welt wieder in Ordnung zu sein in Mitterbachkirchen. Oder geht vielleicht dann doch noch alles den Bach hinunter?

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