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Eine Terminauswahl der Dorfzeitung
Ausstellung in der Residenzgalerie
Salzburg - Ulrike Guggenberger „StillLesen“
heisst das Thema der diesjährigen Winterausstellung in der
Residenzgalerie in Salzburg. Die private, intime Tätigkeit
des „Still-Lesens“ bekam erst im Zeitalter des Barock eine gewisse
Bedeutung. Im Altertum und im Mittelalter wurde Lesen vor allem zum
Zweck von Wissenserwerb oder frommer Unterweisung, laut, und überwiegend
im Kreise mehrer Personen betrieben. Erst mit dem Aufkommen der Universitäten
und den Bibliotheken wurde leise gelesen um den übrigen Studierbetrieb
nicht zu stören. Mit der Entdeckung des Buchdruckes wurde es möglich Bücher
in größerer Zahl herzustellen und zu vertreiben. Die wichtigste
Literatur aber blieb nach wie vor die Bibel. Das Leseverhalten im bürgerlichen Haushalt im 17.
Jhdt. zum Beispiel war noch darauf konzentriert ein Buch (religiösen Inhalts),
und dieses immer wieder zu lesen um den Geist nicht zu verwirren. Im 18. Jhdt
spezialisierten sich Verlage auf
handliche, ästhetisch ansprechende Ausgaben. Zur gleichen Zeit
beherrschten immer mehr Bürger/Innen das Lesen (Ende des 17. Jhdt.
waren es etwa nur 15% der Bevölkerung die einen kurzen Text erfassen
konnten, aber nur 1% die längere Zusammenhänge in Buchform aufnehmen
konnten). Seit der Zeit der Aufklärung war man um die Bildung der Frau
bemüht und es wurde gerne gesehen, daß Frauen - oft bei gleichzeitiger
Beschäftigung mit Handarbeit - etwa Zeitschriften wie „Moralische
Wochenschriften“ lasen. Das 19. Jhdt. brachte schließlich den Roman
hervor und lesen wurde zur Domäne des aufkommenden Typus der
„Hausfrau“. Das stille in sich zurückgezogene Lesen gefühlsbetonter
Literatur kam dem gesellschaftlich erwünschten Bild empfindsamer
Weiblichkeit ebenso entgegen wie die Vorstellung über den Mann, der
seiner Rolle entsprechend angestrengt Fachliteratur und Zeitungen
studiert. Die Bandbreite
lesender Frauen in der Schau der Residenzgalerie reicht vom jungen Mädchen
das sich mit leicht geröteten Wangen der Literatur hingibt zu Maria
Magdalena die in der Bibel Heil und Erlösung sucht bis zur alten Frau,
die in einem Sessel sitzend über ihrem Buch zufrieden eingeschlafen
ist. Allgemein offenbaren die Gemälde der Lesenden viel vom Charakter
der dargestellten Personen und lassen interessante Spekulationen auf den
Inhalt der Bücher zu. In der Ausstellung
finden sich berühmte Maler wie Paul Troger oder Carl Spitzweg ebenso
wie Werke unbekannter Künstler. Ergänzt wird die Präsentation von der
„Bibliothek ungelesener Bücher“ von Julius Deutschbauer.
Deutschbauer befragt Personen über ihre phantastischen Vorstellungen
ungelesener Bücher. Die Interviews werden von ihm auf Diskette
gespeichert und zusammen mit den nicht gelesenen Büchern in der
„Bibliothek der ungelesenen Bücher“ katalogisiert. Der Gang durch die Räume der Residenzgalerie kommt einer spannenden Entdeckung in vergangene Zeiten gleich, bei der nicht nur Lesegewohnheiten sondern die Gestaltung von Innenräumen, kulturellen Gewohnheiten, unterschiedlichen Milieus und die oftmals tiefe Frömmigkeit unserer Ahnen beobachtet werden kann.
THEATER ECCE
Salzburg
Ein Jahr lang haben wir recht still und leise dahingearbeitet. Dafür gibt es jetzt beinahe wöchentlich eine Premiere zu sehen. Ich bitte Sie herzlich um Ankündigung in Ihrem Medium. Selbstverständlich würden wir uns sehr freuen, wenn Sie die Aufführung persönlich besuchen könnten. Foto wird Montag per Post nachgeliefert.
Stalin
von Gaston Salvatore
Premiere
7. Dezember 2001, 20 Uhr
Das Stück: Itsik Sager, Schauspieler und Intendant des Moskauer Künstlertheaters, der gerade den Lear spielt, wird noch im Kostüm von der Vorstellung zu Stalin gebracht. Stalin beginnt ein Gespräch über den Lear und beide beginnen mit verteilten Rollen den Text zu deklamieren. Die zunächst unverfängliche Diskussion über Lear, eine Art Gewissenserforschung - Stalin und Sager schreiben sozusagen den Lear um und versehen ihn mit ihren eigenen Biografien -, und über Macht und Herrschaft verschärft sich bei den folgenden Besuchen Sagers. Er muß erkennen, dass die Begegnungen nicht einer Laune des Diktators entsprungen sind. Dass dieser damit vielmehr einen raffinierten Plan verfolgt.... In den Kavernen des Hauses Gstättengasse Nr. 29 haben wir den idealen Aufführungsort für diese Produktion gefunden. Grobe in den Mönchsberg gehauene Felshöhlen bilden die Kulisse für diese Parabel über Macht und Vergänglichkeit. Itsik Sager: Lear überwindet das Verlangen nach
Rache. Er freundet
sich mit dem Tod an.... Schauspiel: Gerard Es, Georg Reiter Regie: Reinhold Tritscher Kostüme: Pablo Alarcón Aufführungsort: Kavernen - Gstättengasse Nr. 29, 5020 Salzburg Karten: 0664 57 40 703
karte@theater-ecce.com
Samstag,
15. Dezember 2001, 20.00 Uhr Tanja
Feichtmair – alto sax, bass clarinet Am Samstag, den 15. Dezember um 20.00 Uhr kann in der Alten Gerberei /St. Johann das lustvoll, feurig und mit Herz gespielte Konzert des Ensembles LULL erlebt werden. MUSIK
KULTUR ST. JOHANN bietet dem Musikpublikum mit diesem österreichischen
Quartett - wie der Standard berichtete: „ Eine Heimspielpartie, die
glatt gewonnen wird und im Triumph endet.“ LULL beschäftigt sich ausschließlich mit
improvisierter Musik. Die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen
MusikerInnen lassen eine uneingeschränkte Bandbreite von Musikstilen
einfließen, die von Jazz bis hin zu minimalistischen, meditativ
wirkenden Klangformen reicht. Aufbauend auf eine schon mehrere Jahre dauernde Zusammenarbeit von Tanja Feichtmair am Saxophon und Klarinette mit Josef Novotny (bekannt vom Max Nagl Ensemble) am Klavier wurde das Duo 1999 durch den Cellisten Uli Winter und den Schlagzeuger Fredi Pröll zum beeindruckenden Quartett erweitert. Die hochbegabte Tanja Feichtmair aus Oberösterreich sah man zuletzt in musikalischer Kooperation mit Hannes Löschel live in St. Johann. Veranstaltungen auf Schloss
Goldegg
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