Charakteristik:
Flachlandtyp der
Karbonatsgesteinsgruppe; Mäandertyp mit hohen Schluff- und Tonanteil mit
geringer Schleppspannung aufgrund geringen Gefälles. Das Gewässer ist in
seinen Ablagerungen festgelegt und gekennzeichnet durch die Ausbildung von
Kleinmäandern, die nur 1 - 2 Flußbreiten auspendeln. Der Oichtenbach
sammelt sein Wasser aus dem hauptsächlich aus Würmmoränen aufgebauten
Untergrund. Es treten aber auch Schliertonmergel der Molasse, Feinsande
und Sandsteine sowie Gesteine des Helveticums und der Flyschzone zutage.
Das Einzugsgebiet besteht größtenteils aus landwirtschaftlich genutzten
Flächen, vor allem Grünland, aber auch tannenreiche Fichtenforste und
Laubwald sind im Einzugsgebiet mit etwa 40% vertreten.Bäuerliche
Siedlungen liegen im Raum von Michaelbeuern und Nußdorf; Weilerform
herrscht vor.In der Zeit von 1916 - 1920 wurden mit Hilfe von russischen
Kriegsgefangenen Regulierungsarbeiten ausgeführt, womit Voraussetzungen für
umfangreiche Entwässerungen der angrenzenden Flächen geschaffen wurden.
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Das Naturschutzgebiet (NSG) erstreckt
sich der Länge (NS-Richtung) nach etwa von der Landesgrenze bis vor
Michaelbeuern und zwischen den beiden Straßen östlich und westlich des
Tales. Einfacher beschrieben: vom Ursprung der Oichten bis vor Lauterbach.
Die Oichten ist in diesem Gebiet zwar weitgehend begradigt, jedoch liegen
hier die heute noch am besten erhaltenen Riedflächen. Die Grundbesitzer
erhalten für die Fortführung der extensiven Streuwiesennutzung im
Bereich des NSG vom Land Pflegeprämien.
Dieser Teil ist mit 65 Arten zur
Brutzeit am artenreichsten. Insbesondere ist die Anzahl der an
Feuchtgebiete gebundenen Arten am höchsten. Die Strukturierung mit
Baumgruppen und kleinen Wäldchen abseits des Baches kann den Mangel an
Gehölzen an der regulierten Oichten ausgleichen. Ohne Zweifel ist das
Naturschutzgebiet "Oichtenriede" insbesondere für den Schutz
bedrohter Vogelarten von Feuchtgebieten von großer Bedeutung. Wobei das
Brutvorkommen des "Großen Brachvogels", des Wachtelkönigs, der
Krickente, des Rebhuhns, der Bekassine und des Baumfalken besonders
hervorzuheben sind. Allgemein ist zu bemerken, daß - aufgrund der
zahlreichen Entwässerungen - von der ursprünglichen Vegetation nur
mehr Restbestände vorzufinden sind. Im nordöstlichen Teil (unterhalb von
Durchham und Liersching) befinden sich jedoch
noch ein ausgedehnter Bestand von Schlankseggenried und Kopfbinsenmoor,
sowie Orchideenstandorte.
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