Christian Ploier, Märchenerzähler |
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Neu im Dorfzeitungsteam, der Märchenerzähler Christian Ploier. Es wird uns in Zukunft in die Welt der Wildfrauen, Hexen, Undinen und deren magische Bräuche leiten. Viel Spaß beim "Zuhören"! |
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CHRISTIAN PLOIER Sternzeichen Wassermann Streiflichter & Stationen: Um 1958 verlieh ich einen
sonnig warmen Um 1961
Rotkäppchen
erscheint mir im Traum. Ab 1994 Gründung von Märchen & Klang (Die
Stimme aus dem Erdinnern) |
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DIE WACHOLDER (Ein
Märchen)
Download als .doc File "Ich kenne dich
Tschutscha. Hunde wühlen in den Geschichten." Es war
einmal irgendwo in dem Land hier unten. Da lebte einst ein armer Junge,
der ohne Eltern heranwuchs. Und als elternloses Kind groß werden müssen
ist nirgends fein. "Weil
die Mutter eine Solchige war und der Vater ein Strolch", sagten die
guten Leute im Dorf, "tut's
keinen wundern, daß der Junge verschlossen ist und kaum redet. Als seine
Mutter starb wurde sie hinter dem Friedhof in
nichtgeweihter Erde beerdigt und er kam zu einem Wirten in Obsorge. Der
Wirt zeigte ihm einen Stock und murrte: "Der hier wird mit dir oft
reden, wenn du nicht parierst." Er wuchs heran, mißtraute allen
Leuten und scheute jede Geselligkeit. Kurzum der Jüngling mied das Dorf
und die Leute, lebte mehr und mehr in einer Hütte im Wald, sammelte Pilze
und Beeren und stahl dem Wild nach. Kam er manchmal ins Dorf, blickten die jungen Mädchen verstohlen nach ihm. Doch er, er war scheu und mied alle Tändeleien . Er liebte die Einsamkeit. Einmal
besuchte er einen Senner um Butter zu tauschen. Am Heimweg bei einer großen
Tanne hörte er eine Stimme: "Dreh´ dich nicht um, sei nicht
dumm." Erschrocken blickte er um sich. Darauf tönte wie von Fern ein
Lachen. "Dreh´ dich nicht um, Wilderer." Diesmal blieb er
stehen. Plötzlich packten ihn von hinten zwei starke Arme. Er wurde zu
Boden geworfen. Verzweifelt schrie er auf. "Sei nicht dumm,
Wilderer", lachte die Stimme, "ich bring' dich schon nicht zur
Strecke wie du das Wild. Wäre ja jammerschade um dich." Dann drehte
ihn die Unbekannte um und er blickte in das Gesicht einer Frau, die er nie
zuvor gesehen hatte. "Bist
aber stark", rief er heftig und versuchte sich aus ihren Armen zu
befreien. "Mußt mich nicht umbringen wenn du ein Stückl Butter
brauchst, du närrisches
Weib." Sie aber lachte nur noch mehr und ritt auf ihm wie auf einer
Ziege. Jetzt erst sah er ihre blitzenden schwarzen Augen und roch den Duft
des Wacholders in ihren Haaren. Ein seltsamer Herzschlag umfing ihn.
"Du bist keine Hiesige. Bist von einem Nachbartal?", fragte er
verwundert. Wieder lachte sie und ihr Griff wurde sanfter. "Keine
Hiesige und keine von anderswo. Bin eine von Drüben", raunte sie.
"Riechst nach Wacholder. Und du hast viel Kraft in dir stecken. Aber
jetzt laß mich los, du hast schon ein rotes Gesicht. Ich hab' ohnehin
keine Angst mehr vor dir". "Keine Angst mehr. Das ist gut. Dann
mußt mich küssen. Für einen Kuß laß ich dich frei", rief sie und
beugte sich langsam zu ihm. Ihm war als löste sie singend ihr Haar. Und
weil's nicht weit zu ihrem Mund küsste er sie. Lange,
lange lag er in ihren Armen und roch den Wacholder. "Von wo bist du
wirklich und wie tust heißen", wollte er schließlich wissen.
"Von Drüben bin ich, Wilderer. Einen Namen hab' ich keinen. Du mußt
mir schon einen geben. Aber mehr darfst mich nicht fragen." "Du
bist scheu aber schöner als der Mond", sagte er und glaubte, daß
sie von einem anderen Tal hergekommen wäre. Von dem Tag an trafen sie sich jeden Tag zur Dämmerzeit. Sie liebten sich im Moos und sie roch nach Wacholder und mehr. In ihrem Schenkelzelt schien Sonne und Mond gleichzeitig den Himmel zu überqueren und in seinem Herzen wuchs eine nie dagewesene Liebe zu dieser Unbekannten. "Wennst mir deinen Namen nicht sagst, nenn ich die Wacholder", raunte er ihr einmal zu. Sie lachte weil ihr der Name gefiel. Da nannte er sie so. Doch manchmal da ließ er ihr keine Ruh' und fragte nach ihrem richtigen Namen und von wo sie wirklich käme. Dann schüttelte sie traurig den Kopf und einmal geschah es, daß sie fest seine Hand nahm und weinte: "Sag keiner Menschenseele von mir, sonst bin ich fort und komm' nicht wieder, hörst du." Der Sommer
ging und in einer kalten Herbstnacht zeigte die Wacholder ihrem Wilderer
tief in den Bergen einen Platz, da lag reines Gold. " Du kannst einen
großen Hof und Vieh dazu kaufen, und in der Nacht kann ich kommen und bei
dir liegen", raunte sie ihm ins Ohr. Und weil er sich nach ihr sehnte
und wollte, daß sie bei ihm blieb nahm er genug Gold um sich´s stattlich einzurichten. Er kaufte
einen großen Hof und dazu alles, das not tat. Er hoffte insgeheim, daß
die Wacholder eines Tages die Seinige werden würde, da ihm so um ihr war.
Im Dorf wuchs der Neid über den plötzlichen und unerklärlichen Reichtum
des einst so armen Kindes. Besonders
die frommen Gemüter redeten sich das Maul schief. Bald hieß es, daß er
mit dem Teufel im Bunde sei, da er nie zur Kirche oder ins Wirtshaus ging
und den großen Hof ganz ohne junge Bäuerin bewirtschafte. Gut stehe es um den Hof, sagten
die Neider, das Vieh auf der Weide ist gesund und die Wiesen sind fett.
Das aber kam davon, daß die Wacholder jeden Abend wenn sie über die
Wiesen zu ihrem Liebsten ging ihre Zauberreime sang und das Vieh mit
Lebenswasser besprengte. Viele
Sommer vergingen und aus dem Wildburschen war der reichste Bauer der
Gegend geworden. Die Liebe der Wacholder hatte ihn ganz und gar umfangen.
"Bist die Meinige", flüsterte er ihr oft ins Ohr und dafür
liebte sie ihn mit einer tiefen Leidenschaft. Oft fühlte er, daß sie
wild und schreiend nach seinem Herzen griff und wenn er bei ihr lag wurde
sie zum Feld, zum Bach und zum Himmel darüber. Kein Glück und kein Feuer
waren mit dem zu vergleichen. An einem
Winterabend kam es, daß die Wacholder still in sich gekehrt und frierend
vorm Feuer saß. Schließlich seufzte sie und weinte: "Meine Zeit
geht um, Mann. Weil ich dich liebe, bin ich schon zulange die Deinige.
Kann bald nicht mehr kommen." Ihren Liebsten packte bei diesen Worten
das Entsetzen. Er flehte sie an zu bleiben, doch sie schüttelte nur stumm
den Kopf. Am dritten Abend schließlich, der Wind fegte wild ums Haus und
die Wacholder saß bei ihm, sagte sie: "Ich war hier lange die
Deinige. Weit zu lang für mich. Soll ichs weiter bleiben mußt mit mir
gehen." Und sie sang: Geh´ dir vor, geh´ dir
weit voraus "Ich geh' mit dir,
ich geh' dich begleiten", flüsterte ihr Liebster, stand auf und schnürte
sein Bündel. "Weißt
wohin? Weißt auch wohin wir gehen?", fragte sie und lachte.
"Nach drüben Wacholder, nach drüben ", sagte er und lachte
auch. "Dann ist's gut!" Drei Tage
später hat man ihn gefunden. Erfroren lag er hoch im Gebirge,
zusammengekauert unter einen Felsen mit einem Lächeln das sein ganzes
Gesicht umfing. Man brachte ihn ins Dorf um ihn dort zu begraben. Nicht am
Friedhof, nicht in geweihte Erde, legt ihn neben seine Mutter, sagten die
Leute im Dorf. Und das war gut so. "Hunde meiden Friedhöfe,
Ethel. Sie sind nicht gerne gesehen dort." |
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Aktuelles von Christian Ploier: WILD-EROTISCHE MÄRCHEN GRÜSS GOTT ICH BIN DER TEUFEL DIE KARAWANE DIE WACHOLDER DER VERBORGENE GARTEN KINDERPROGRAMM: |
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