Krimmler Tauernhaus
600 Jahre alte Wirtshausstube
im Krimmler Tauernhaus
600 Jahre alte Wirtshausstube
im Krimmler Tauernhaus ladinische Wandermaler bemalten Holzwände
im 19. Jh.
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Über 600 Jahre alt ist eine der
ältesten - großteils in ihrer Ursprünglichkeit erhalten
gebliebene - Gasthausstuben Salzburgs: Zu finden ist die Stube im Krimmler
Tauernhaus im Nationalpark Hohe Tauern. Nun ist ein Büchlein über das
Tauernhaus und seine Umgebung erschienen. Erhältlich ist die Broschüre
in der Nationalparkverwaltung in Neukirchen am Großvenediger (Tel.:
o6565/65 58-0) zum Preis von 150 Schilling. Das Krimmler Tauernhaus ist
seit 1389 Gasthaus, Schutzhütte, Bauernhof und Bergrettungsdienststelle
in einem. In diesem Gebiet, von wo aus man über den höchsten der acht
Salzburger Tauernpässe (2 633 m) in das Südtiroler Ahrntal kommt,
kehrten im Laufe der Jahrhunderte Wanderarbeiter, Händler,
Schmuggler, Bauern, Pilger, Soldaten, Flüchtlinge und Touristen
ein. Heute ist das Tauernhaus der einzige bergbäuerliche Betrieb, dessen
Bewohner ganzjährig im hoch gelegenen Achental, in das man auch über
die Krimmler Wasserfälle gelangt, leben. Einst bekam der Wirt vom
Erzbischof Getreide und Hafer und mußte dafür in Not geratene Passanten
kostenlos unterbringen und verpflegen. Bei kaltem Wetter verliehen die
Wirte sogar Wollzeug, Hauben und Handschuhe an ihre Kostgänger für den
Marsch hinüber zum Südtiroler Kasern. Um die Mitte des 19. Jahrhundert
zogen alljährlich Dutzende ladinische Wandmaler über den Krimmler
Tauern. Diese geschickten "Coloristi" verewigten bei der Einkehr
im Tauernhaus in der Gaststube schwungvoll ihre Namen, die noch heute zu
sehen sind.
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