Im Englischen bedeutet ASYLUM ein Ort des Friedens, der Sicherheit und des Schutzes, in dem früher „verrückte“ Leute Unterschlupf fanden. Genau diese Rolle im Ort einzunehmen und betont „mad“ oder querdenkend sein zu dürfen, das spiegelt einerseits das Wort und das Konzept ARTASYL wider und läßt andererseits auf mein eigenes Rollenverständnis in der Gesellschaft schließen.  Mit dieser sanften Provokation positioniere ich mich also mit ARTASYL mitten in das Zentrum von Lamprechtshausen. 

Das Konzept steht auf 4 Säulen: 1. der Raum schafft mir einen Freiraum zum Denken und einen Werkraum zum künstlerischen Arbeiten, 2. organisiere Mal- und Zeichenkurse, 3. stehe für geistesnahe Dienstleistungen in Richtung Kunst zur Verfügung und 4. kann ich kleine eigene Ausstellungen in den Räumen organisieren... und hoffe, aktive Denker und denkende Aktivisten damit anzusprechen... und weiterhin schmunzelnd provozieren zu dürfen.

ARTASYL bedeutet für mich auch ein Zuwachs an Glück, wenngleich nicht bessere Kunst!Die optimalen Arbeitsbedingungen in den neuen Atelierräumen laden zum Experimentieren ein. So habe ich die Räume zum Thema „Kunst = Geschmackssache?!“ gestaltet und jedem Eck nicht nur intensive Farbe zugewiesen, sondern auch eine entsprechende Geschmacksrichtung: Vanille, Menthol, Erdbeer, Himbeer... ganz im Bewußtsein, daß es nicht jedermann´s Geschmack sein wird.

Die Kunst in Form von Raumgestaltungen und im Lebenskonzepten wahrzunehmen ist die eine Seite meiner künstlerischen Arbeit, die andere Seite ist Wahrnehmungen und Erfahrungen auf die Leinwand zu bannen. So findet die nächste Aktion von mir als klassische Ausstellung mit Ölbildern auf Leinwand statt: am Donnerstag, den 13. Juni 2002 um 20.00 Uhr findet in Riedersbach, in den Räumen der Energie AG die Vernissage statt, wozu alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Das Thema dieser Ausstellung ist „Identität“, die Suche nach eigenen Wurzeln, nach den eigenen Ursprüngen der Begeisterung für Farbe und Form. Dabei spielen sowohl die industriellen Formen des Metalls als auch die Eigenschaften von Eisen in seiner mannigfaltigen Erscheinungsweise eine zentrale Rolle für die Motive auf der Leinwand.

Letztendlich ist alles ein genaues Studieren und Wahrnehmen der Umgebung, ein Naturstudium, ein Stilleben. Besonders bewußt wird man sich seiner Umgebung ja vor allem dann, wenn man diese Umgebung wechselt: zum Beispiel durch eine Reise nach ChengDu/ China, zu der ich für die Dauer von 3 Monaten vom österreichischen Bundeskanzleramt eingeladen bin. Der Standortwechsel in eine chinesische Kunstuniversität mit eigenem Atelier bringt sicherlich bedeutende Erkenntnisse des eigenen Daseins massiv an den Tag und vielleicht aufs Papier oder auf die Leinwand!

Über zukünftige Ausstellungen, aktuelle Aktivitäten und interessante Kursangebote informiert Sie : www.artasyl.at