Kulturverein Binoggl Lofer |
Die Ausstellung ist in der Evangelischen
Kirche in Lofer |
Gedenkausstellung mit Vernissage Boleslaw Jan Czedekowski (1885 - 1969) Liebe zu Lofer Der mit besonderen künstlerischen Fähigkeiten ausgestattete Portraitmaler Boleslaw Jan CZEDEKOWSKI wurde am 22. Februar 1885 als Sohn einer polnischen Lehrerfamilie in Wojnilow, einer Kleinstadt Ostgaliziens, das damals zur Österr.-Ungarischen Monarchie gehörte, geboren. Er besuchte die Oberschule in Stanislawow und studierte anschließend an der Kunstakademie in Wien (1903 1907). Als Schüler des zweiten Jahrganges wurde ihm für seine Arbeit "Pyramidenbau" die "Füger Medaille" verliehen. Im dritten Jahrgang war CZEDEKOWSKI einer der allerbesten Schüler beim Malen von Bildnisstudien in Öl. Im vierten Jahrgang erhielt er für seinen ausgezeichneten männlichen Akt den Preis des "Freiherrn von Königswarter", der finanziell hoch dotiert war. Im Herbst 1907 hatte er die allgemeine Malerschule abgeschlossen und arbeitete in den Werkstätten der berühmten Professoren K. Pochwalski und H. Angeli, wo er namhafte Persönlichkeiten portraitierte. Im Jahre 1909 wurde der Künstler B.J. CZEDEKOWSKI mit dem Spezialpreis für Bildnismalerei ausgezeichnet und 1911 war die vierjährige Meisterschule mit großem Erfolg abgeschlossen. Ein eigenes Atelier führte zu weiterem Ruhm als Bildnismaler. Im Jahre 1913 verehelichte er sich mit der Wienerin Eugenie Nell und im Jahr danach kam seine Tochter Helene zur Welt. Zu Beginn des I. Weltkriegs wurde er zur k.k. Armee einberufen, erst als Soldat, später jedoch als Kriegsmaler. Eines der Bildnisse war Kaiser Karl I. Im Jahre 1917 nahm der Künstler an der großen Kriegsausstellung österr. Maler und Bildhauer in Wien teil. In den Nachkriegsjahren weilte seine Familie 1920 1922 in den USA, wo er sein künstlerisches Schaffen weiter fortsetzte. Er kehrte des Öfteren nach Europa zum Besuch seiner Heimat Polen und Österreich zurück. In der Zeit von 1923 1938 weilte er in Frankreich (Paris), wo er eine große Zahl von Bildnissen schuf. Im Jahre 1934 wurde er für sein hervorragendes Wirken von der Republik Frankreich mit dem "Kreuz der Ehrenlegion" ausgezeichnet. Während des II. Weltkriegs lebte er vorerst in Warschau, übersiedelte dann aber nach Wien, wo er den Bildzyklus "Der Krieg in Polen" schuf. Nach Kriegsende 1946 reiste er abermals in die Vereinigten Staaten. Dort erlebte er die Krönung seiner Portraitmalkunst. Unzählige Ausstellungen in vielen Staaten der USA bezeugen seine Persönlichkeit und sein Wirken. am 21. März 1952 wurde B.J. CZEDEKOWSKI in Würdigung seiner Verdienste die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen. Im Jahre 1953 starb plötzlich seine Gattin, sie wurde in Lofer bestattet. Anschließend reiste er nach Polen und
Österreich, wo CZEDEKOWSKI später Hertha Aujezdecky heiratete. Wieder in
Amerika feierte der Künstler seinen 75. Geburtstag, beschloss aber für immer
nach Europa zurückzukehren. Sein ständiger Wohnsitz war Wien, seine Heimat
Polen besuchte er aber immer wieder. Im Jahre 1964 fand im Krakauer
Kulturpalast die große retrospektive Ausstellung seiner Werke statt, bei der
der Künstler persönlich anwesend war. Dem Meister der Portraitkunst wurde
als Zeichen der hohen Verehrung und des Dankes die "CRACOVIA TOTIUS POLONIAE
URBS CELEBERRIMA" Medaille verliehen und in der Botschaft der polnischen
Volksrepublik in Wien die höchste Auszeichnung Polens, die Medaille "POLONIA
RESTITUTA" überreicht. Dank des Vaterlandes! |
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