Pulse. Dance Concert im Toihaus

Die Musikerin Gudrun Raber-Plaichinger und die Tänzerin Ceren Oran liefern sich auf der Bühne einen musikalisch-tänzerischen Zweikampf, der versöhnlich endet. Über die Sinnesempfindungen erforscht der Choreograf Tomaz Simatovic in dieser Performance das Verhältnis zwischen Musik und tänzerischer Präsenz.

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Von Elisabeth Pichler.

Ceren Oran betritt die strahlend weiße, vollkommen leere Bühne. Über In-Ear-Kopfhörer lauscht sie verzückt einer Musik, deren Klänge vom Publikum nur zu erahnen und kaum zu hören sind. Ihre Bewegungen, anfangs ganz langsam, werden zunehmend schneller. Schwer atmend legt sie eine Pause ein und kommt schließlich wieder zur Ruhe. In dieser 15-minütigen Soloperformance gibt sie sich ganz der Musik hin und nimmt die Zuhörer bzw. Zuseher mit auf eine Reise fast ohne Töne, abgesehen von den Geräuschen, die ihre schweren Schuhe bei den Steppversuchen erzeugen.

Dann erscheint Gudrun Raber-Plaichinger auf der Bühne und lackiert sich in aller Ruhe ihre Fingernägel, während ein Techniker die Requisiten – eine Turnmatte plus Barhocker – aufstellt. Zwei riesige Lautsprecher werden mit Mikrofonen und Musikinstrumenten verbunden. Es dauert seine Zeit, bis der Kabelsalat entwirrt und alles ordentlich angesteckt ist.

Die beiden Performerinnen bleiben völlig unbeeindruckt von diesem geschäftigen Treiben. Es folgt ein Zweikampf, ausgelöst durch die Kraft der Gegenpole, durch Tanz und Musik, Stille und Klang, Persönliches und Unpersönliches, Wünsche und Erinnerungen. Unter Verwendung von populären Musikzitaten aus Pop und Klassik, von Gedichten und Liedern, gelingt es den beiden Darstellerinnen trotz unterschiedlicher Rhythmen einen gemeinsam „Puls“ zu erzeugen. Die ungewohnte Mischung aus romantischen Tönen und wilder Rockmusik erzeugt einen unwiderstehlichen Sog.

Während sich die beiden in Ekstase tanzen und sich ganz der Musik hingeben, schwappt die Eu…

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