Im Rahmen des Sommertheaters hat das Svetlov-Theater im Café Shakespeare einen atmosphärisch dichten Abend rund um Rainer Maria Rilkes Roman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ präsentiert.

Von Karl Traintinger
Die Schauspielerin Vera Lippisch las ausgewählte Passagen aus Rilkes einzigem Prosawerk, während der Musiker Andy Lutter am Klavier feinfühlig begleitete und für musikalische Zwischentöne sorgte.
Im Mittelpunkt stand Rilkes ausdrucksstarke Sprache: melodiös, bildreich, symbolisch und von großer Klangbewusstheit. Lippisch verstand es, dieser sprachlichen Tiefe Ausdruck zu verleihen und Rilkes Gedankenwelt mit großer Präsenz und stimmlicher Differenziertheit lebendig werden zu lassen.
Der Roman, entstanden um 1910 in Paris, erzählt in eindringlichen Bildern von der inneren Welt des jungen Malte – seiner Einsamkeit, seinen Erinnerungen, seiner Suche nach Identität und Sinn. Lippischs Lesung verlieh den Reflexionen eine stille Dringlichkeit.
Die musikalische Begleitung durch Andy Lutter rahmte die Lesung stimmungsvoll ein, ohne sie zu überlagern. So entstand ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Literatur und Musik.
Ein stiller, konzentrierter Abend, der Rilkes Sprache und Gedanken eindrucksvoll zur Geltung brachte und das Publikum im Café Shakespeare spürbar berührte.





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