Autor: Robert Preis
Titel: Die rauen Nächte von Graz – Kriminalroman
ISBN: 978-3-7408-2208-2218-7
Verlag: Emons Verlag GmbH
Erschienen: 12.09.2024
Klappentext:
Weihnachten in Graz: Schneeflocken tanzen durch die Luft, Glühweinduft weht durch die Straßen, Sonderermittler Armin Trost ist verliebt – es könnte alles so schön sein. Wäre da nicht ein Serienmörder, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Seine Opfer sind junge Frauen, sein makabres Markenzeichen ist ein Blumenstrauß, den er an den Tatorten hinterlässt.
Trost ermittelt undercover und findet sich bald auf einem Höllentrip wieder, der ihm alles abverlangt. Bis er selbst mehr tot als lebendig ist.
Rezension von Anni Lemberger
Kurz vor der Thomasnacht, der ersten von zwölf Raunächten, wird Armin Trost, mit seinem vierbeinigen „Co-Ermittler“ Zeus, Zeuge einer erschreckenden Szene. In der Nähe des Grazer Uniparks wird „etwas“ aus einem weißen Transporter geworfen. Es entpuppt sich als nackte, erschreckend aussehende junge Frau, die Trost ins Krankenhaus bringen lässt. Leider überlebt die Frau nicht und stirbt kurz darauf auf der Intensivstation.
Weitere junge Frauen verschwinden spurlos, auch aus dem Umfeld von Trosts ehemaligem Vorgesetzten und Erzfeind Gierack. Nachdem Gierack abgezogen wird, übernimmt sein Kollege Reinfried Schwarz den Fall. Dieser, nun Trosts neuer Vorgesetzter, lässt seine Mitarbeiter an seinem Faible für Sagenfiguren teilhaben.
Zwischen Halluzinationen und schrecklichen Flashbacks heftet sich Trost an die Fersen eines vermeintlichen Serienmörders. Obwohl er düstere Ahnungen hat, bringt ihn seine Entschlossenheit, auch ohne Genehmigung, dem Täter gefährlich nahe und in eine prekäre Lage.
Als bei Trosts neuer, attraktiver Nachbarin ein Weihnachtsstern abgegeben wird, läuten bei ihm alle Alarmglocken. Ist die Frau, die er heimlich liebt, ebenfalls im Visier des Killers? Welche Rolle spielen „sein Würstelmann“ und dessen Mitarbeiter, die in der Nähe der Universität einen Kiosk betreiben?
Ein düsterer, spannender Krimi aus der Steiermark. Der Protagonist ist ein eigenbrötlerischer Einzelgänger, der sich durch seine Alleingänge in Schwierigkeiten bringt. Trost vertraut auf seine Intuition und ignoriert oft Fakten und Teamarbeit.
Böse Vorahnungen plagen ihn immer wieder, und manchmal verliert er den Bezug zur Realität. Trotz seiner unkonventionellen Methoden führen seine Erfolge dazu, dass er den Status des Sonderermittlers erreicht hat. Nicht alle Kollegen sind ihm wohlgesonnen, was immer wieder zu Konflikten führt.
Der Autor verknüpft gekonnt das finstere Sagengut der Steiermark mit der Handlung. Dadurch entsteht ein düsterer, mystischer Eindruck, der die Frage offenlässt, ob überirdische Phänomene eine Rolle spielen. Dies sorgt bis zum Schluss für eine grandiose Anspannung.
Nicht alles bleibt so finster, wie es scheint. Preis versteht es, alltäglichen Dingen einen mysteriösen Touch zu verleihen, der sich am Ende fast in Rauch auflöst. Dabei spart er nicht an bissigem, schwarzem Humor, der sich oft erst auf den zweiten Blick erschließt.
Das düstere Cover und die rätselhafte Einleitung wecken Neugier. Der Text ist flüssig lesbar, auch wenn die Handlung nicht immer sofort nachvollziehbar ist – was jedoch die Spannung erhöht. Erst am Ende lichtet sich die Dunkelheit, passend zu den länger werdenden Tagen nach den Raunächten.
Ein rasanter und äußerst spannender Krimi, der den Leser von Anfang an fesselt und bis zur letzten Zeile kaum loslässt.
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