Salò begeistert in der ausverkauften Rockhouse Bar

Salò begeistert in der ausverkauften Rockhouse Bar

Alle Fotos: Sandra Pichler, Dorfzeitung

Der österreichische Sänger Salò (bürgerlich Andreas Binder), der dem Genre der Neuen Deutschen Welle zugeordnet wird, gastierte am 12. Dezember 2024 mit seiner „In Hundejahren sind wir lange tot“-Tour im Rockhouse Salzburg.

Sandra Pichler

Von Sandra Pichler

Als Vorgruppe heizte „Leber“, eine fünfköpfige feministische Punk-Band aus Linz, die derzeit mit „Schneewitchen“ in den FM4-Charts vertreten ist, dem Publikum ordentlich ein. Die provokanten Texte richten sich gegen Sexismus, Fremdenhass und Kapitalismus. Eine absolut starke Wutband.

Als Headliner passt Salò bestens dazu. Der Musiker, der seit 2019 aktiv ist, macht „Musik für Hundestreichler*innen, Arbeitsverweigernde und alle, die sonst noch Gefühle haben“.

Am 22. November 2024 hat der in Wien lebende gebürtige Südsteirer sein zweites Album mit dem treffenden Namen „Problemzone Mensch“ herausgebracht. Es geht um die Abgründe des Homo Sapiens, denn der Freak von gestern ist wohl der Nerd von heute. Der Sound ist eine Mischung aus Punk, Pop und deutschem Post-Wave. Mit seinem „Staubsaugermann“ startet Salò in den Abend.

„Ich kauf‘ mir ein Gerät, mit dem sauge ich Staub
Damit geh ich in den Wald und dort sauge ich Laub
Am Montag wart‘ ich schon auf Freitag, weil am Freitag geh ich aus
Sobald die ganzen Freaks zu Hause sind, saug‘ ich in der Disco Staub.“

In einem ausverkauften Haus sind die Temperaturen meist „hot“. Liefert man aber auf besonders engem Raum eine so energiegeladene Show ab und brennen die Scheinwerfer ins Gesicht wie an diesem Abend, so sind Schweißperlen im Gesicht nicht zu vermeiden. Doch der Musiker mäßigt sich keinesfalls, sein Tempo bleibt schweißtreibend.

Auf „Staubsaugermann“ folgen weitere sozialkritische Lieder, wie „Internetfreundin“, in dem es um virtuelle Liebe geht:

„Ich habe eine Freundin, die wohnt im Internet
Sie hat gesagt, sie ist verliebt und dass sie feuchte Hände kriegt.“

Die anscheinend schwer verliebte Internetfreundin sieht die Situation jedoch etwas anders und klärt uns in einigen Textzeilen über ihre wahren Gefühle und Ambitionen auf, die sie für den seltsamen Inernetverehrer hegt.

„Handy ist auf lautlos, immer wieder schreibt mir dieser Typ
Er sei verliebt und manchmal lass‘ ich zu
Dass ich aus Langeweile auf Verliebtsein für ihn tu‘.“

Salò hält noch weitere Überraschung bereit, so lässt er eine Dame aus dem Publikum am Glücksrad drehen. Die Preise reichen vom Shirt bis zum feuchten Händedruck. Zum Finale gibt es „Appolinia sitzt bei Edeka an der Kasse,“ einen Song von seinem ersten Longplayer. Mit diesem Supermarkt-Song landete er einen Hit und er weiß, dass viele gerade deswegen hier sind. Es war ein fulminanter und temporeicher Abend, den das Publikum genoss.

Dorfgockel

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