Der Umgang der Stadt Salzburg mit ihren NS-Künstlern ist, vorsichtig formuliert, eine Kunst für sich. Manche Namen werden ehrfürchtig bewahrt, andere nach vielen Diskussionen ersetzt – und wieder andere stehen unkommentiert im Stadtbild, als wäre nichts gewesen.
Da ist etwa Karl Reisenbichler, dessen Sgraffiti noch immer an mehreren Häusern der Innenstadt prangen – imposant, unbeirrt, zeitlos unangetastet. Unkommentiert. Und dann gibt es jene Künstler, deren Vergangenheit inzwischen zumindest teilweise aufgearbeitet wird. Eine Straße wurde umbenannt, unter anderem erhielten zwei Thorak-Denkmäler im Kurpark Erklärungstafeln – kleine Schritte in einem langen Prozess.
Nur im Josef-Thorak-Pavillon, der heutigen Stadtgalerie Zwergelgartenpavillon, sucht man einen Hinweis auf die Baugeschichte bis heute vergeblich. Vielleicht liegt dort einfach zu viel Staub der Vergangenheit. Oder man verlässt sich darauf, dass die Spaziergänger weitergehen – vorbei an Kunst, Geschichte und dem, worüber man in Salzburg lieber nicht spricht.
Siehe auch:
Rostige Flügel >
Bleibende Spuren >
Das Bäckerhaus >

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Ohne Tafeln geht es nicht – sie sind der erste Schritt zu Wissen, Orientierung und Erinnerung. Wer über jedes Wort feilscht, verliert das Wesentliche: den Mut, Geschichte sichtbar zu machen. QR-Codes sind ein gutes Extra, aber keine Entschuldigung für fehlende Information.
Na bravo. Große Worte, null Umsetzung. Früher hätte man einfach den Hammer genommen und die Tafeln hingestellt – heute braucht’s erst drei Sitzungen, ein Gutachten und eine Presseaussendung. Wenn das das neue „Bewegen“ ist, dann steht diese Stadt still – aber ordentlich informiert wird man dabei auch nicht.