Schinderbärbele – wunderliches Weib oder Hexe

Zu ihrem 40-jährigen Jubiläum zeigt die Theatergruppe Seekirchen ein „Volksstück nach tatsächlicher Überlieferung“ von Hilga Leitner, in dem ein finsteres Kapitel der Salzburger Landesgeschichte ins Theaterlicht gerückt wird. Die Scheune des Hippingbauern in Seekirchen bietet das passende Ambiente für das historische Drama, in dem es um Glauben und Aberglauben im 17. Jahrhundert geht.

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Von Elisabeth Pichler

Am Hof des Lechnerbauern ist eine Kuh marod, auch der Viehdoktor kann nicht mehr helfen. Gegen den Willen der Bäuerin wird die kräuterkundige Schinderbärbele auf den Hof geholt und wie durch ein Wunder wird das Tier wieder gesund. Aufgeregt berichten die Mägde, sie hätten Rauch und Dampf im Stall gesehen, und sind der festen Überzeugung, dass da der Teufel mit ihm Spiel gewesen sein müsse.

Auch in aussichtslosen Liebesdingen sucht man das Kräuterweiblein in ihrer Hütte in Vigaun auf. Dort lebt sie mit ihrem lebenslustigen Sohn, dem Zaubererjackl. Dieser befindet sich meist auf der Flucht vor den Gesetzeshütern, denn ihm werden Landstreicherei, Diebstahl, Plünderei und Räuberei vorgeworfen.

Als die Schinderbärbele den Bergsturz am Mönchsberg (eine Naturkatastrophe, die 1669 Salzburg heimsuchte) vorhersagt, ist man sich sicher, dass sie schuld an dem Unglück sei. Vor Gericht hat sie keine Chance. Alle, denen sie geholfen hat, fallen ihr in den Rücken, das Urteil steht eigentlich von vornherein fest: „Verurteilt zum Tode durch das lebendige Feuer.“

Theatergruppe Seekirchen

Obwohl Theresia Sperl kein wildes, feuerrotes Haar besitzt, wie man es der Schinderbärbele nachsagt, überzeugt sie in dieser Rolle voll und ganz. In ihrer armseligen Kleidung tritt sie selbstbewusst und stolz ihren Feinden gegenüber. Trost findet sie in der Liebe zu ihrem Sohn Jackl.

Martin Leist wirkt in dieser Rolle übermütig und frech, aber ungefährlich. Witzig und amüsant die Brautwerbung, zu d…

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