Sislej Xhafa wurde 1970 in Peja/Kosovo geboren und führt ein nomadisches Leben, seit er 1990 sein Land verlassen hat in London, Italien und New York, wo er nunmehr lebt und arbeitet.
Von Karl Bauer
Die Bedingungen eines ständig Reisenden setzen ihn einem ständigen Kontakt mit sozialen, ökonomischen und ästhetischen Transformationen in unserer globalen Welt aus. Seine politische und soziale Praxis drückt er vielfach in Zeichnungen, Bildern, Skulpturen und Installationen aus. Dabei benützt er zwar billige Materialien, die aber sehr ausdrucksvoll sind.
Im Jahre 2017 repräsentierte er den Kosovo auf der Biennale in Venedig mit der Installation „Lost and found“, womit er die Würde, Gerechtigkeit und Transparenz den Prozessen der Ungerechtigkeit gegenüberstellte. Dabei geht es um die immer noch offenen Wunden der bis heute vermissten Menschen des Kosovokrieges.
In „Woven soil“ (2018) für seine erste Ausstellung in der alten Heimat Kosovo erweiterte er den Ausstellungsraum der Nationalgalerie in Prishtina um einen Blick durch ein Fenster wie in einer ländlichen Idylle in einen realen Kuhstall mit acht Kühen.
Die Schweiz unternahm nach dem Krieg große Anstrengungen um zu helfen und lieferte auch über 500 Kühe in den Kosovo. Der Projektplan war ursprünglich, einige dieser Kühe aus Dank in die Schweiz zurückzubringen, um ihre tierischen Verwandten besuchen zu können.
Dieses Vorhaben war aber voller Überraschungen: Die Kühe mussten viele Prozeduren durchlaufen und wurden tag…
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