Skiverliebt – Big Snow, Big Show

Skiverliebt – Big Snow, Big Show

Zwei Brettln, die die Welt bedeuten

Das Salzburger Landestheater hat anlässlich der Ski-Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach Hinterglemm ein Skimusical in Auftrag gegeben. Pünktlich zur Eröffnung der Weltmeisterschaft wird daher dem österreichischen Volkssport mit einer flotten Show gehuldigt. Die winterliche Version des beliebten Singspiels von Ralph Benatzky „Im weißen Rößl“ sorgt samt zünftiger Hüttengaudi für beste Stimmung.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

In den Bergen darf natürlich ein „Anfangsjodler“ nicht fehlen. Anna ist die große Hoffnung hier im Tal. Durch einen Sieg in der Abfahrt kann sie zur Legende werden. Das erzeugt natürlich Druck. Für ihren Freund, den Servicemann Franz, hat sie im Moment daher kaum Zeit.

Ganz andere Sorgen hat der Bürgermeister Johann „Joe“ Oberbichler, denn Fiona Grafenreiter, die Umweltbeauftragte des Landes, will den Panoramahang sperren lassen, weil dort der scheue Unkenblitzer nistet. Ob er mit seinem „Schau ma mal, dann seh ma schon“ bei ihr wohl durchkommen wird?

Kein Wunder, dass Anna nervös wird, als die temperamentvolle Brasilianerin Camilla Senna da Silva auftaucht und zur Favoritin erklärt wird. Doch ihre Nervosität vor dem Rennen bringt die beiden Damen einander näher. Das „Hotel Skiverliebt“ wird von Touristen überrannt, der arme Hausdiener Leopold ist völlig überlastet und weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Dabei ist er doch hoffnungslos in die resche Wirtin verliebt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit seiner Pistenraupe Herzen in den Schnee zu malen.

Für zünftige Stimmung sorgt der fesche Skilehrer Peppi Unterberger aus Tirol. Er weiß genau, wie eine echte Hüttengaudi zu klingen hat. Als „Schicki-Micki-Traumboy“ und mit jeder Menge Alkohol unterhält er sein Publikum. Dass er seinen Freund Franz zu einem Heiratsantrag überredet, kommt in dieser besoffenen Runde aber gar nicht gut an. Kein Wunder also, dass sich Anna aus dem Staub macht. Ob sie wohl noch rechtzeitig zum Rennen wieder auftauchen wird? Eines sei hier verraten. Zum Finale gibt es vier Traumpaare und selbst der Bürgermeister ist zufrieden.

Alfons Haider brilliert als Dorfkaiser von Saalbach, das mit dem Slogan „Home of Lässig“ wirbt. Die quirlige Naturschutzbeauftragte (großartig Patricia Unger) setzt ihm jedoch gehörig zu. Um den gesperrten Hang zu bewachen, schlägt sie ihr Zelt mitten unter ihren geliebten Unkenblitzern auf. Der heimische Skistar Anna (Anna Rosa Döller) kann nicht nur hervorragend Ski fahren, sie beherrscht auch eine eigenwillige Jodlsprache, mit der sie mit ihrer Mutter (Larissa Enzi), der Wirtin vom „Hotel Skiverliebt“, kommuniziert. Georg Clementi gibt den schwer verliebten Hausdiener, der gerne mit der Pistenraupe unterwegs ist. Der fesche Peppi aus Tirol (Manuel Maierhofer) ist für jede Hüttengaudi ein Gewinn. Er ist aber auch ein großer Trickser, singt er doch mit Inbrunst „Schlau sein – Sau sein“ und benimmt sich dann auch so. Hannah Kleinhampel-Huckriede (Caroline Hat) soll für ein norddeutsches Medium von der WM berichten, hat jedoch vom Skifahren so gar keine Ahnung.

Von Martin Lingnau stammt die Musik bekannter Musicals, wie „Das Wunder von Bern“ und „Der Schuh des Manitus“. In „Skiverliebt“ serviert er einen grandiosen Mix aus flotten Popsongs, feurigen Sambaklängen und Apres-Ski-Hits. Die Songtexte stammen von Frank Ramond.

Die turbulente Geschichte des Stücks ist Anna Lukasser-Weitlaner zu verdanken. Die Dialoge hat Johannes Glück verfasst. Die Inszenierung liegt in den bewährten Händen von Andreas Gergen. Für „Bomben-Stimmung“ sorgen ein spezielles Ensemble (Alea Hagedorn, Amelie Polak, Minori Therrien, Daniel Therrien) sowie das Ballett des Salzburger Landestheaters.

An diesem Abend wird wirklich kein Klischee ausgelassen, doch die Schwächen der Österreicher und der vielen Touristen werden stets augenzwinkernd und mit viel Humor serviert. Dieser Theaterabend garantiert eine „Riesengaudi“. Die mitreißende Produktion ist bis 23. April 2025 im Salzburger Landestheater zu erleben, dann geht es zum Kooperationspartner nach Hamburg in Schmidts Tivoli Theater. Ich bin mir sicher, dass diese furiose Satire auch in Deutschlands Norden bestens ankommen wird.

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