Sophie Thun: Zwischen Licht und Wand

Sophie Thun im Rupertinum | Foto: ©2024 Karl Traintinger

Sophie Thun im Rupertinum | Foto: ©2024 Karl Traintinger

Die Ausstellung „Zwischen Licht und Wand“ im Museum der Moderne Salzburg – Rupertinum ist die perfekte Gelegenheit, sich mit dem beeindruckenden Schaffen der Fotografin Sophie Thun auseinanderzusetzen.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Thun ist eine der innovativsten jungen Fotografinnen, wenn es um die analoge Fotografie geht. Sie hinterfragt feste Identitätsvorstellungen, indem sie Techniken wie Zerschneiden, Schichten und Vervielfältigen kraftvoll einsetzt und diese als dynamische Prozesse präsentiert. Auch dieses Mal hat sie sich vorher mit den Ausstellungsräumen auseinandergesetzt und Fotos gemacht, die dann in die aktuelle Ausstellung eingeflossen sind.

Fotos: Sophie Thum | Museum der Moderne

Die intensive Nutzung der Dunkelkammer ist ein besonderes Merkmal ihrer Arbeit. Sie ist dabei mehr als nur ein Raum und kann ohne Zweifel als Metapher für die klassische Leinwand und als Objekt mit kunsthistorischer Bedeutung betrachtet werden. Hier entstehen großformatige Unikate, bei denen Thun Fotopapier und Licht auf besondere Weise miteinander verbindet und so einzigartige Werke schafft.

Fotos: © 2024 Karl Traintinger

Die überlebensgroßen Schwarz-Weiß-Fotografien, die lange Belichtungszeiten von bis zu 20 Minuten erfordern, sind einzigartig. Diese Werke halten auch flüchtige Momente und kleine Details fest. Oft bleibt nur ein Schatten einer Person, die kurz im Bild war, übrig. Das Licht hat nicht für eine genauere Abbildung gereicht.

In ihren Bildern findet man immer wieder Selbstporträts der Fotografin. Dabei setzt sie ihren eigenen Körper als zentrales Element ein, um traditionelle Darstellungen von Weiblichkeit zu hinterfragen.

Die Fotoarbeiten laden den Betrachter ein, sich Zeit zu nehmen und Details zu entdecken, die oft übersehen werden. Wer sich auf die Bilder einlässt, den erwarten spannende Überraschungen. Das sind „große Wimmelbilder“, hat ein Kind beim Ausstellungsbesuch festgestellt.

Rupertinum
Sophie Thun – Zwischen Licht und Wand
Bis 23. Feber 2025

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Dorfladen

1 Kommentar zu "Sophie Thun: Zwischen Licht und Wand"

  1. Pressemitteilung Museum der Moderne
    Otto-Breicha-Preis für Fotokunst 2024 geht an Sophie Thun

    Salzburg, am 2. Dezember 2024
    Seit 1983 vergibt das Museum der Moderne Salzburg alle zwei Jahre einen Preis für Fotokunst. Seit 2007 wird dieser Preis von der Familie Breicha gefördert und als „Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg“ an eine:n österreichische:n oder in Österreich lebende:n Fotokünstler:in verliehen. Der Preis ist nach Otto Breicha, dem Gründungsdirektor der Modernen Galerie und Graphischen Sammlung – Rupertinum, der Vorläuferinstitution des heutigen Museums der Moderne Salzburg, benannt.

    Bisherige Preisträger:innen waren u. a. Friedl Kubelka, Seiichi Furuya, Peter Dressler, Margherita Spiluttini, Leo Kandl, Lisl Ponger, Marina Faust und zuletzt Anna Jermolaewa.
    Die Trägerin des 19. Otto-Breicha-Preises ist Sophie Thun.

    Die Jury, bestehend aus Christa und Saskia Breicha, Anna Jermolaewa (Otto-Breicha-Preisträgerin 2021), Johan Nane Simonsen (Fotogalerie Wien), Harald Krejci (Museum der Moderne Salzburg) und Katharina Ehrl (Museum der Moderne Salzburg) begründet ihre einstimmige Entscheidung wie folgt:
    Sophie Thun fordert mit ihren Arbeiten die Grenzen des traditionellen fotografischen Prozesses heraus und stellt eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der (Technologie-) Geschichte der analogen Fotografie dar. Zudem sind ihre Bilder und Installationen nicht nur das Ergebnis analogen Fotografierens, sondern reflektieren das Medium auch als lebendigen Prozess. Seitdem Thun 2014 zum ersten Mal die Kamera auf sich gerichtet hat, ist sie zeitgleich Autorin, Model und Produzentin ihrer Fotografien. In diesen exponiert sie sich und ihren Körper und nimmt so Bezug auf den weiblichen Akt in der Kunstgeschichte. Durch ihre Arbeit verschafft sie zudem immer wieder anderen Künstlerinnen und Künstlern Sichtbarkeit. Ihre emanzipatorische Herangehensweise stellt sie in die Tradition wegweisender westlicher Künstlerinnen und trägt zu einer fortlaufenden Diskussion über Selbstbestimmung und die Repräsentation des weiblichen Körpers bei.

    Der Preis ist mit 7.500 Euro höher dotiert als bisher und wird alle zwei Jahre vergeben. Die Werke der Künstlerin sind derzeit in ihrer ersten großen musealen Einzelausstellung im Museum der Moderne Salzburg zu sehen. Dort realisierte Sophie Thun eine umfassende Installation mit fotografischen Arbeiten über das gesamte erste Stockwerk.

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