Jung und Jung

Helena Adler: Miserere

Der Jammer über das viel zu frühe Ableben der Autorin sitzt uns noch schmerzlich in den Knochen. Wir freuen uns umso mehr über das bei Jung und Jung posthum erschienene Buch „Miserere“, das auf knapp achtzig Seiten drei bemerkenswerte Prosatexte versammelt.




Helena Adler: Fretten

Dem Elternhaus ist sie mit knapper Not entkommen, da bemerkt sie, die jüngste Tochter des Pleitebauern: Der Provinz entkommt man nicht.


Helena Adler: Die Infantin trägt den Scheitel links

Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern abfackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik.