Das von 8. bis 17. Oktober 2024 stattfindende Festival dient als Plattform für Salzburgs zeitgenössischen Tanz. Kuratorin Rosana Rubeiro präsentiert „Arbeiten, die zum Nachdenken über unsere Umgebung anregen und zeitgenössische Angelegenheiten infrage stellen“. Zur Eröffnung setzten sich CieLAROQUE/helene weinzierl am 8. Oktober mit Raum und Zeit auseinander. Ungewöhnlich lang ist nicht nur der Titel „Variations of crossing the boundary of what can be reasonably expected“, sondern auch die Gesamtdauer von 180 Minuten. Kommen und Gehen war aber jederzeit erlaubt. Faszinierend!

CieLAROQUE wurde 1995 von Helene Weinzierl gegründet und ist eines der meisttourenden Ensembles der österreichischen Tanzszene. Ihre Performances zeichnen sich durch eine intensive, klare Bewegungssprache aus und wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. „Variations of crossing…“ findet in einem geschlossenen Kubus statt. Das Publikum sitzt an vier Seiten und darf durch einen Gaze-Vorhang, der je nach Beleuchtung mehr oder weniger durchsichtig ist, die Performance beobachten.
Den Anfang macht ein Tänzer. Ganz konzentriert erkundet er den Raum. Nach und nach stoßen Tänzerinnen und Tänzer zu ihm, die anfangs alle dunkel gekleidet sind, was sich aber noch ändern wird. Das wird sich aber noch ändern. Später verleiht Glitzer den Tänzer*innen eine elegante Note. Auch ein langer Rock ist für einen Tänzer immer grandios und erinnert an einen sich drehenden Derwisch. Was ist Zufall, was strenge Choreografie? Im Laufe des Abends kann man die einzelnen Bewegungen immer besser zuordnen. Aus einem scheinbar heillosen Durcheinander wird stets ein harmonisches Wippen und Drehen, Beugen und Strecken. Fast unbemerkt verschwinden die Performer*innen nach und nach aus dem Kubus, bis nur mehr eine oder einer übrig bleibt.
Es folgt eine Erholungsphase. Im Liegen oder Sitzen werden Entspannungsübungen zelebriert. Dann beginnt alles wieder von vorne. Nach und nach bilden sich Duette, Terzette, Quartette, Quintette bis sich schließlich sechs Tänzer*innen gemeinsam rhythmisch zu intensiver, wilder Mu…
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