„Taxi, Taxi“ – Hilfe! Nur keine Presse!

„Taxi, Taxi“ – Hilfe! Nur keine Presse!

2011 landete die Theater(Off)ensive in der TriBühne Lehen mit Ray Cooneys „Taxi, Taxi“, das gerne als „ Die Mutter aller Komödien“ bezeichnet wird, einen Riesenerfolg. Alex Linse, künstlerischer Leiter des OFF Theaters, hat nun in der Jubiläumsspielzeit das turbulente Verwirrspiel mit neuem Ensemble im gemütlichen OFF Theater in Schallmoos neu in Szene gesetzt. Auch diesmal ist das verrückte Stück der absolute Renner und seit der Premiere im Oktober ständig ausverkauft. Mit viel Glück konnte ich noch Karten für die Vorstellung am 30. November 2024 ergattern. Es hat sich absolut gelohnt!

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Ein Podium, eigentlich mehr ein Laufsteg, teilt die Bühne. Das Publikum sitzt einander gegenüber, die mit den roten Karten befinden sich in Wimbledon, die mit den grünen in Streatham. Hier besitzt

der Taxifahrer John Smith jeweils eine Wohnung. Obwohl diese nur viereinhalb Minuten voneinander entfernt sind, kennen sich die beiden Ehefrauen des smarten John natürlich nicht. Das sollte sich aber jetzt ändern, denn Johns streng strukturierter Stundenplan wird durch einen Unfall durcheinandergebracht. Eigentlich wollte er ja nur einer alten Dame zu Hilfe eilen, die von zwei Rowdys überfallen wurde. Die erzürnte Lady schaffte es aber, ihn mittels einer antiken Handtasche krankenhausreif zu schlagen.

Die zwei Ehefrauen, Mary in Wimbledon und Barbara in Streatham, vermissen ihren Mann und machen sich große Sorgen. So geben sie bei ihrem jeweiligen Polizeirevier eine Vermisstenanzeige auf. Als John, begleitet von einer Inspektorin, mit blutigem Kopfverband bei Mary auftaucht, sollte er eigentlich bei Barbara sein. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als seinen arbeitslosen Freund und Nachbarn Stanley einzuweihen, und dieser spielt mit Begeisterung mit. Um Ausreden und Lügen sind die beiden nie verlegen, sie geben die Damen einfach als hysterische Nonnen oder Transvestiten aus. Kein Wunder, dass immer neue Ungereimtheiten auftauchen und ihnen die Polizei keine Ruhe lässt. Die Situationen werden immer absurder, das Tempo immer atemberaubender, denn John und Stanley stolpern von einer Katastrophe in die nächste und das alles zum großen Gaudium des Publikum.

Thomas Sturm verkörpert John Smith, einen liebenswerten Schlawiner, der so gar kein Interesse daran hat, in der Presse als Held gefeiert zu werden. Alex Linse ist als arbeitsloser Stanley voll in seinem Element. Er genießt das ganze Chaos, denn er bewundert seinen potenten Freund grenzenlos. Anja Clementi gibt Mary, die ihren Mann mit Lockenwicklern empfängt, hat sie doch absolut nicht mit ihm gerechnet. Diana Paul als Barbara hat sich hingegen auf einen Kuscheltag gefreut und versucht nun ständig, ihren Gatten mit einem hinreißenden Negligé zu verführen. Doch der ist heute absolut nicht in der richtigen Stimmung. Auch Barbara hat eine nervige, doch sehr extravagante Nachbarin (Gigi La Pajette), die ständig vor der Türe steht, sich nicht abschütteln lässt und für weitere Turbulenzen sorgt. Zwei sehr unterschiedliche Inspektoren tauchen ständig auf und stellen lästige Fragen. Die strenge Dame aus Wimbledon (Christiane Warnecke) ist äußerst aggressiv, der Herr aus Streatham (Jakob Kücher) hingegen ein tollpatschiger Columbo-Verschnitt.

Der britische Komödienautor Ray Cooney ist für seine nervenaufreibenden, verrückten Komödien bekannt. In „Taxi, Taxi“ wird ein Männertraum zum Albtraum und garantiert zwei unbeschwerte, heitere Stunden.

Dorfgockel

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