Das Salzburger Landestheater bespielt das Orchesterhaus mit der Österreichischen Erstaufführung einer Hip-Hopera von Kate Whitley. Der 17-jährige Malcolm Mide-Mandariola wurde bei dem Versuch, seinem Freund zu helfen, in London erstochen. Seine Mitschüler*innen widmen das Werk seinem Andenken.

Das Mozarteumorchester, Solo- und Chorgesang sowie Rap sorgen für eine eindringliche Erzählung über Ausgrenzung und Rassismus. Bei der Premiere am 24. Mai 2025 gab es großen Jubel auf der Bühne und im Zuschauerraum.
Das Orchesterhaus wird zu Endz, einem gefährlichen Viertel in London. Imani und Reece sind zwar beste Freunde, doch ihre Zukunftspläne könnten unterschiedlicher nicht sein. Während sich Imani bei der Akademie bewirbt, will Reece lieber in der Salzach-Schule bleiben, hier fühlt er sich wohler und mehr zugehörig.




Der Stadtpark ist eine besonders gefährliche Gegend, hier treibt sich eine Gang mit Schlagstöcken herum. Vielleicht wäre es ja besser, sich ihr anzuschließen, dann müsste man keine Angst mehr vor ihr haben. Als sich Reece längere Zeit nicht meldet, macht sich Imani große Sorgen. Völlig zu Recht, denn Reece zieht jetzt mit der Gang herum. Diese wieder zu verlassen, ist aber gar nicht so einfach. „Wenn du nicht mit uns bist, dann bist du gegen uns.“ Reece ist sich sicher, dass er das auf seine Art regeln kann.
Der deutsch-mosambikanische Schauspieler Celio-Silvestre Tamele überzeugt als gutmütiger, stets positiv eingestellter Imani. Er will das System besiegen und glaubt fest an die Möglichkeit eines Aufstiegs. „Make it make sense.“ Der deutsch-kamerunische Schauspieler und Tänzer Luca Mbiene gibt den frustrierten Reece, der an den vielen Widerständen verzweifelt. Den Jugendchor bilden Schülerinnen und Schüler der Musikmittelschule Maxglan 2, HLWM Salzburg Annahof und HAK 1 Salzburg unter der engagierten Leitung von Daria Rumiantceva.




Für die Gang wurden „Young Artists“ aus sozial benachteiligten Stadtteilen gecastet. Mit Plakaten in Jugendhäusern, Dönerläden, Friseursalons und öffentlichen Treffpunkten wurden motivierte Jugendliche gesucht. Nun stehen Julian W. Kroske, Dušan Spasić, Marvin Tare Landl, Jessika Maria Muharib, Melinda Resinger, Mayas Jahjah und Jan Tchotchov auf der Bühne, wobei die junge Rapperin Mayas Jahjah selbstbewusst mit Schlagstock und Kopftuch auftritt. Im Programmheft erzählt sie ihre Geschichte: „Ich bin Mayas Jahjahs. Ich bin nicht hier, um zu gefallen.“ Leider sind die Texte der Raps nur schwer zu verstehen, doch die Wut und der Frust der Jugendlichen sind beängstigend.
Das Mozarteumorchester unter der Leitung von Leslie Suganandarajah sorgt musikalisch für die erforderliche Dramatik. Patricia Pfisterer und Christine Arnold haben das integrative Projekt mit viel Gefühl und Respekt gegenüber den Jugendlichen in Szene gesetzt.
Gratulation dem Salzburger Landestheater zu diesem sehr aufwendigen Projekt, das im Vorfeld monatelang von Workshops begleitet wurde. Hier wurde heftig über Diskriminierung, Herkunft, Lebensrealitäten und Stadtteile diskutiert. Die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß und waren stolz auf ihren Auftritt. Sie verabschiedeten das Publikum an der Tür freundlich mit den Worten: „Danke, dass Sie unsere Vorstellung besucht haben.“




„The Endz“ – Eine Hip-Hopera. Ab 13 Jahren. The Multi-Story Orchestra. Orchestrierung von Kate Whitley. Buch von Abi Falase. Musikalische Leitung: Leslie Suganandarajah, Tobias Meichsner. Inszenierung: Christine Arnold. Patricia Pfisterer. Dramaturgie: Anna N. M. Lea. | Chorleitung: Daria Rumiantceva. Bühne und Kostüme: Margarita Bock. Mit:Celio-Silvestre Tamele, Luca Mbiene. Young Artists: Julian W. Kroske, Dušan Spasić, Marvin Tare Landl, Jessika Maria Muharib, Melinda Resinger, Mayas Jahjah, Jan Tchotchov. Jugendchor „The Endz“: Musikmittelschule Maxglan 2, HLWM Salzburg – Annahof. HAK 1 Salzburg. Mozarteumorchester Salzburg. Fotos: SLT © Tobias Witzgall

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