1969 sorgte Sydney Pollacks amerikanisches Filmdrama „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ (They Shoot Horses, Don’t They?) für Furore und wurde für acht Oscars nominiert. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Horace McCoy aus dem Jahr 1935 und schildert einen Tanzmarathon zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in den USA. Die Premiere der von Robert Pienz als makabre Show aufwändig inszenierten Bühnenfassung fand am 17.3.2016 im Schauspielhaus Salzburg statt.
Von Elisabeth Pichler
Im großen Saal wurde eine dem historischen Vorbild nachempfundene Arena, die an einen schäbigen Tanzsaal erinnert, aufgebaut (Ausstatterin: Ragna Heiny). Der Moderator der Show animiert das Publikum, das rechts und links der Bühne Platz nimmt, die Tänzer durch Johlen und Klatschen lautstark zu unterstützen.
Dann öffnet er „die Zauberpforte für Ruhm und Reichtum“ für ein armseliges Grüppchen, das bereit ist, den strapaziösen Wettkampf auf sich zu nehmen und sich die Siegesprämie von 1.500 Silberdollar zu ertanzen. Sollte das nicht klappen, so hatte man wenigstens für kurze Zeit ein Dach über dem Kopf und sieben Mahlzeiten täglich. Da Glorias Partner aus gesundheitlichen Gründen nicht zugelassen wird, muss die desillusionierte Schauspielerin mit Robert, einem erfolglosen Regisseur, ins Rennen gehen.
Die hübsche Alice träumt davon, entdeckt zu werden und endlich Karriere zu machen, die junge Ruby wiederum ist so verzweifelt, dass sie trotz fortgeschrittener Schwangerschaft die Strapazen der Veranstaltung auf sich nimmt. Um das voyeuristische, am körperlichen Leiden interessierte Publikum bei Laune zu halten, werden zehnminütige mörderische „Derbys“ veranstaltet, in denen die Teilnehmer an ihre Grenzen gehen, bis sie körperlich und mental völlig am Ende sind, stets gnadenlos angetrieben von einem zyn…
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