Salzburg. Kultur braucht Reformen

Dachverband Salzburger Kulturstätten

Die designierte Landesregierung verspricht einen »Neustart für Salzburg« – auch für die Kultur?

Mag. Thomas Randisek

Von Thomas Randisek,
Dachverband Salzburger Kulturstätten

Salzburg wird ab 19. Juni 2013 von einer neuen Konstellation aus ÖVP, Grünen & Team Stronach regiert werden. Das Arbeitsübereinkommen der designierten Salzburger Landesregierung umfasst natürlich auch den Bereich der kulturellen Agenden – erstmals seit 1945 wechselt das Ressort von SPÖ/ÖVP hin zu den Grünen, Heinrich Schellhorn soll der neue Kulturlandesrat werden.
 
Ein Blick in das Arbeitsübereinkommen zeigt, dass einige der »Elf Punkte zur Reform der Landeskulturpolitik« (Herbst 2012) des Dachverband Salzburger Kulturstätten – er vertritt aktuell im Bundesland Salzburg 75 zeitgenössische Kulturhäuser mit rund einer Million Besuchern jährlich – Eingang in das Regierungsprogramm gefunden haben, z.B. Kultur in eine Hand, Aufwertung des Landeskulturbeirats, Kunsthaus für Lungau, mittelfristige Fördervereinbarungen. Was bedeutet dies konkret?

Eine zentrale Dachverband-Forderung war »Kultur in eine Hand« an Stelle der Aufteilung auf vier Regierungsressorts. Dies soll jetzt passieren – allein die Agenden der Festspiele bleiben in der Hand des Landeshauptmannes. Erstaunlich, dass die ÖVP nicht nur die Volkskultur loslässt sondern auch die »Kulturellen Sonderprojekte«, deren Leitung zuletzt ohne Ausschreibung ÖVP-intern nachbesetzt worden war und deren Sonderbudget (390.000 Euro) als Topf für willkommene Projekte galt. Dies dürfte vorerst auch so bleiben, denn im Arbeitsübereinkommen wird dezidiert auf deren Wichtigkeit hingewiesen, die Sinnhaftigkeit einer Parallelstruktur könnte jedoch im Zuge einer Amtsreform kritisch hinterfragt werden. Hier wäre vielleicht Geld zu sparen, die dringend für Kultur benötigt wird.
 
Die Frage der Kulturfinanzierung bleibt im Arbeitsübereinkommen unerwähnt; gerade dies ist aber wohl der bedeutendste Punkt, denn noch immer investiert das Land Salzburg von 10 Kultureuros nicht einmal 1 Euro i…

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