Thomas Stipsits: Allerheiligen Fiasko

Thomas Stipsits

Thomas Stipsits | Foto: Carl Ueberreiter Verlag

Thomas Stipsits: Allerheiligen Fiasko

Autor: Thomas Stipsits
Titel: Allerheiligen Fiasko / Ein Stinatz-Krimi
ISBN: 978-3-8000-9014-3
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Erschienen: Oktober 2024

Klappentext:

Hunderte Grablichter lassen den Friedhof beinahe taghell leuchten. Die ganze Gemeinde ist gekommen, um der Verstorbenen des letzten Jahres zu gedenken. Es hängt aber nicht nur ein Hauch von Andacht in der Luft, sondern auch Pepi Grandits in seinem Keller. Alles sieht nach einem tragischen Selbstmord aus.

Doch der Abschiedsbrief des Toten lässt Gruppeninspektor Sifkovits zweifeln …
Bei seinen Ermittlungen unterstützt ihn die „Kopftuchmafia“ – die Resetarits Hilda, die dicke Grandits Resl und seine Mutter Baba – wieder tatkräftig.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Inspektor Sifkovits verbringt seinen Heimurlaub bei seiner Mutter Baba in Stinatz, um mit ihr gemeinsam an Allerheiligen der Toten zu gedenken. Auf dem Friedhof fällt ihnen schnell auf, dass Pepi Grandits fehlt. Wenn Pepi – seit seinem Neubeginn – bei einem christlichen Fest nicht erscheint, bleibt das im Dorf nicht unbemerkt. Doch Pepi wird nie wieder kommen, denn er hat sein Leben mit einem Strick im Keller beendet.

Für Gruppeninspektor Sifkovits passt Selbstmord jedoch nicht zu Pepi. Daher beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln, und stößt bald auf Ungereimtheiten. Unterstützung erhält er von der „Stinatzer-Bankerlgang“, kurz KopfTuchMafia (KTM) genannt. Es handelt sich dabei nicht um einen Motorradhersteller, sondern um drei Damen, die auf ihrem Bankerl vor dem Dorfladen von Franz Maikits alles Wichtige im Dorf mitbekommen.

Lange bleibt Sifkovits bei seiner Suche nach dem Täter im Dunkeln. Erst eine kleine, kluge Geschichte seiner Baba bringt ihn auf die richtige Spur.

Mit dem vierten Stinatz-Krimi und „seinem burgenländischen Columbo“ gelingt Thomas Stipsits erneut ein besonderes Highlight. Gruppeninspektor Sifkovits, von Freunden „Schiffi“ genannt, ist ein engagierter, wenn auch leicht tollpatschig wirkender Polizeibeamter, der weiterhin das „Spatzl“ seiner Mutter Baba Sifkovits bleibt. Da seine Frau Carina oft für „Ärzte ohne Grenzen“ im Ausland tätig ist, verbringt Schiffi viel Zeit als „Strohwitwer“. Die Verwöhnmomente seiner Mutter, die für ihre legendären Koch- und Backkünste bekannt ist, nimmt er gerne an.

Im Zentrum stehen auch die drei Damen der KopfTuchMafia, zu denen Baba gehört. Ihr Treffpunkt, ein Bankerl nahe dem Dorfladen von Franz Maikits, wird mit Heizschwammerl und Decken bis in den Spätherbst genutzt. Bevor alle frieren, wird die Bankerlsaison feierlich beendet. Von diesem strategischen Platz aus entgeht den drei Damen nichts, was in Stinatz passiert. Für Schiffis Ermittlungen sind sie unverzichtbare Informantinnen, auch wenn andere Dorfbewohner sie als „Dorftratschn“ bezeichnen könnten.

Die Handlung ist geprägt von schwarzem Humor, regt aber auch zum Nachdenken an. Der Autor rückt mit viel Charme und Witz die Kultur und Lebensweise der Burgenlandkroaten in den Fokus. Die Krimihandlung wechselt mehrfach die Richtung und führt zu einem unerwarteten Täter. Am Ende erhält Sifkovits auf der Fahrt nach Eisenstadt einen mysteriösen Anruf, der den Leser mit einem Rätsel zurücklässt.

Ein äußerst humorvolles Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung hält. Mit schwarzem Humor, Lokalkolorit und überraschenden Wendungen bietet es ein besonderes Lesevergnügen.


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