Tödliche Streumunition

Streubombe

Prinzip einer Streubombe. Sie können von Flugzeugen abgeworfen oder vom Boden abgefeuert werden | Foto: KI-generiert.

Antipersonenminen, Streubomben, Landminen und Seeminen verbieten

Mutige Frauen und Männer räumen derzeit in der Ukraine Minen, obwohl auf beiden Seiten noch immer neue Minen verlegt werden. Ich hatte die Gelegenheit, zu lernen, wie Minen (Attrappen) gelegt und gesucht werden. Als Minenzeichner erstellten wir detaillierte Pläne, um theoretisch nach dem Krieg die Minen wieder entfernen zu können.

Heinrich Frei

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

Damals, im Jahr 1961, galten besonders Antipersonenminen als gefährlich. Wir streuten diese zwischen vergrabene Landminen. Diese Antipersonenminen waren kleine, grüne Plastikkästen, die im Gras kaum sichtbar waren. Mit Metalldetektoren konnten sie nicht aufgespürt werden. Man erklärte uns, dass diese Minen in der Regel den Feind nicht töten sollten, sondern oft nur schwer verletzen – beispielsweise durch Abtrennung eines Fußes. Dies würde den feindlichen Streitkräften größere logistische Probleme bereiten als ein toter Soldat.

Am 24. März 1998 trat die Schweiz der Ottawa-Konvention bei, die Antipersonenminen verbietet. Bisher sind 164 Staaten dieser Konvention beigetreten. Staaten wie die USA, Russland, China und Israel gehören jedoch nicht dazu. Am 1. August 2010 trat auch die Konvention über das Verbot von Streumunition in Kraft. Wichtige Staaten wie die USA, Russland, die Ukraine, China, Israel, Indien, Pakistan und Brasilien – einige der weltweit führenden Hersteller und Nutzer von Streumunition – haben sich diesem Abkommen nicht angeschlossen.

Es wäre ein bedeutender Fortschritt, wenn weltweit alle Arten von Minen verboten würden. Dies sollte sowohl für Seeminen gelten, die Schiffe versenken können, als auch für Landminen, die Fahrzeuge und Menschen in die Luft jagen.

Es ist sehr zu begrüßen, dass der Schweizer Bundesrat plant, in den kommenden vier Jahren 100 Millionen Franken zur Minenräumung in zivilen Gebieten beizutragen. Es bleibt zu hoffen, dass mit solcher Unterstützung, möglicherweise auch aus der Schweiz, der Krieg in der Ukraine sowie in anderen Konfliktgebieten wie dem Gazastreifen oder dem Sudan ein Ende finden könnte.

In der Ukraine haben russische Streitkräfte seit 2014 Streumunition eingesetzt und Minen verlegt. Auch die ukrainische Armee hat Minen eingesetzt und Streumunition verwendet, ebenso wie Uranmunition, die von Großbritannien geliefert wurde. Uranmunition kam bereits im Zweiten und Dritten Golfkrieg, in Syrien und im Jahr 1990 im ehemaligen Jugoslawien zum Einsatz. In all diesen Regionen werden auch heute noch viele Krebserkrankungen registriert, was auf den Einsatz der giftigen Uranprojektile zurückgeführt wird.

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