Am 17. April 2025 gastierte das Ballett Preljocaj mit dem Stück Requiem(s) bei des Salzburger Osterfestspielen. Ein intensives Erlebnis, eine Gratwanderung zwischen Trauer und Glück und eine Brücke zwischen klassischem und zeitgenössischem Tanz.

Von Leo Fellinger
Die besondere musikalische Kraft der Requiems und deren spirituelle Ausstrahlung inspirierten den Choreografen Angelin Preljocaj, dieses Werk zu schaffen. Ein Werk, das eine Zuseher auf eine Reise in das Geheimnis des Todes mit seinen Schmerzen und seiner Hoffnung auf Befriedung mitnimmt, ein Werk, das den Verlust von jemandem, den man zutiefst geliebt hat, auf tänzerische Wisem beschreibt, nein, malt. Ein Gemäldespektakel, das von plötzlichen, kontrastierenden musikalischen Einflüssen geprägt ist, in denen klassische Musik, Rock und neue Kompositionen nebeneinander existieren. Requiem(s) ist aber auch eine Hymne an das Leben, eine Preisung der Energie des menschlichen Körpers, der im Tanz seine ästhetischen Grenzen findet.
Es ist ein sehr persönliches Werk, inspiriert von der Trauer, die Angelin Preljocajs Jahr 2023 markierte – sowohl Vater und Mutter sowie geliebte Freude starben in eben jenem Jahr. Anstatt eine einfache Hommage an diejenigen zu schaffen, die gestorben sind, erforscht der Choreograf alle Nuancen von Emotionen, die mit Verlust verbunden sind: Traurigkeit, Wut, aber auch Erinnerungen, die von einer gewissen Leichtigkeit geprägt sind. Weit davon entfernt, eine ausschließlich Bestattungsshow zu sein, feiert Requiem(s) ist eine Feier für das Leben und die unauslöschliche Erinnerung an jene, die gehen mussten.

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