Uta Pfützner & Anke Donath: Hafnarfjörður

Uta Pfützner

Unter Pfützner | Foto: Privat

Uta Pfützner & Anke Donath: Hafnarfjörður

Autorinnen: Uta Pfützner & Anke Donath
Titel: Hafnarfjörður – Der Ruf der Alvar
Verlag: Eigenverlag Uta Pfützner
Erschienen: November 2024

Klappentext:

Vor langer Zeit entschied Odin aus einer Laune heraus, den Nordmännern von Midgard Zutritt zur Insel der Götter zu gewähren. Bevor sie jedoch an Land gingen, errichtete der Allvater darauf das Reich Dryendar. Gleichzeitig entsandte er Vertreter aus den anderen Welten. Sie sollen Dryendar besiedeln und die so innig geliebten Menschen vor Unheil bewahren.

Der Elbenkönig Fatrandil und sein Weib kamen mit den Quellnymphen. Wisja und Ylsa, die Feuerriesen, und der Zwerg Bonil, Herr der schwarzen Grotte in Nidavellir, schlossen sich ihnen an. Jeder bekam seinen Platz auf der Insel zugewiesen.

Doch schon bald zog der Neid in Bonils Seele, und so beschloss er, das Huldufólk seinem Willen zu unterwerfen. Erst Tausend Jahre später sollte, so die Weissagung, die alles entscheidende Schlacht um Dryendar entbrennen.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Als Flóki Vilgerðarson vor vielen Jahren das unterdrückerische Joch seines Königs Harald Schönhaar satt hatte, machte er sich mit seinem Schiff auf den Weg, um ein anderes, fruchtbares Land zu finden. Dabei legte er sein Schicksal in die Hände der Götter von Asgard – und wurde von Odin nach Dryendar geführt.

Tausend Jahre später macht sich die junge Deutsche Katla auf den Weg nach Island, um in dem kleinen Ort Hafnarfjörður in der Nähe von Reykjavik Urlaub zu machen. Angezogen von der uralten Mystik der Insel, will sie sich auf die Spuren alter Sagen und Geschichten begeben. Nach einer Einweisung durch den Elfenbeauftragten der Insel macht sie sich allein auf den „Elfenpfad“. Müde vom steilen Aufstieg setzt sie sich hin und schläft ein.

Sie schläft tief und fest und findet sich in einem TRAUM-Abenteuer mit Riesen, Zwergen, Feen, Elfen, Lichtalben und einem Kampf auf Leben und Tod wieder. Katla ist nicht nur mittendrin, sie soll mit ihrem Speer sogar eine entscheidende Rolle im Kampf um Dryendar spielen. Oder war es doch kein Traum?

Ein wunderschönes Märchen rund um die nordischen Heldensagen, ihren „Allvater“ Odin und die (Wieder-)Besiedlung Islands durch die Wikinger.

Viele der Inselbewohner im hohen Norden glauben noch heute an ihre Elfen. Auch wenn sie von der „modernen Welt“ dafür belächelt werden, könnten die ersten Siedler auf der Insel hinter den ganz besonderen Naturphänomenen Riesen, Zwerge und Götter vermutet haben? Obwohl die vulkanischen Aktivitäten der Insel heute längst erforscht sind, hat Island nichts von seiner geheimnisvollen Mystik verloren.

Die brodelnden Geysire, die ihre heißen Fontänen präzise wie ein Uhrwerk in die Luft schießen, könnten in der Vorstellung der damaligen Siedler durchaus von den Feuerriesen gesteuert worden sein, ebenso wie die Nähe von Feuer und Eis in ihrer Phantasie die „Reifriesen“ – aber auch andere Naturwesen – hervorgebracht haben könnte.

Gleichzeitig hat sie eine Geschichte aus der Neuzeit einfließen lassen. Aus der Verschmelzung zweier Epochen, einer phantasievollen Sage, dem sagenumwobenen Volk der Wikinger und der menschlichen Sehnsucht nach einem besonderen „Kick“ hat sie diese wunderbare Geschichte geschaffen.

Was gibt es Schöneres, als sich eine Auszeit von der Realität zu gönnen und gedanklich in die Welt der „Nordmänner und -frauen“ und ihrer besonderen Gottheiten einzutauchen?

Pfützner hat wortgewaltig eine phantastische Geschichte erzählt, die Grafikerin Anke Donath hat dazu geheimnisvolle und phantasievolle Wesen auf dem Papier entstehen lassen, die der Leser in sein „Kopfkino“ einbauen kann.

Das Cover, das eine nordische Kriegerin zeigt, lädt zum Lesen ein, die Einleitung ist vielversprechend, die Haupthandlung kompakt zusammengefasst und der Epilog endet mit einem Schmunzeln. Die nordisch-isländischen Namen und Ortsangaben sind anfangs gewöhnungsbedürftig, werden aber bei konzentrierter Lektüre schnell geläufig und stehen dann einem flüssigen Lesen nicht mehr im Wege.

Für Freunde der Wikinger und ihrer nordischen Sagen ein absolut empfehlenswertes Leseerlebnis.


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