Dem Wort Brezel ist sein lateinischer Ursprung heute nicht mehr anzusehen. Denn das Wort stammt von lateinisch brachium „Arm“.
Von Michaela Essler
Ein lateinisches Wort
Der Name des Gebäcks entstand, weil die Form der Brezel an verschlungene Arme erinnert. In unserem heutigen Wort Brezel sind mehrere lateinische Wörter verschmolzen, die sich von lateinisch brachium „Arm“ ableiten.
Lateinische Namen für Backwaren
Mit dem lateinischen Wort braciatus benannten die Menschen im Mittelalter ein Feingebäck, das in den Klosterküchen an Festtagen gebacken wurde. Dann findet sich die spätlateinische Bezeichnung bracidelli für Backwaren. Und es gab das Wort bracellus, das einen Malzkuchen bezeichnete.
Vom Lateinischen ins Deutsche
Im Deutschen begegnet das Wort Brezel ab dem 9. Jahrhundert in unterschiedlichen Schreibungen. So finden sich die Formen brezza, brezzila, brezzita und brezzitella. Im Verlauf des Mittelalters vereinheitlichten die Menschen in der Alltagssprache die verschiedenen Wortformen zu prezel bzw. prezile, woraus unser heutiges Wort Brezel entstand.
Viele Formen
Es gibt jedoch in unserer heutigen Alltagssprache nicht nur die Wortform Brezel, sondern auch andere Formen. Obwohl viele Wörter im Deutschen für den gesamten deutschen Sprachraum vereinheitlicht wurden, bewahrten die Menschen die eigentümlichen Formen des Wortes Brezel über die Jahrhunderte.
Bis heute wird das Wort regional unterschiedlich gesprochen und geschrieben. So gibt es neben den Regionen, in denen die Form Brezel im Umlauf ist, jene, in denen das Wort die Form Bretze, Bretzel oder Breze hat und jene, in denen es üblich ist Bretzn zu sagen.
Noch mehr Wortgeschichten von Michaela Essler gibt es auf Instagram und Facebook. Schau einfach mal vorbei!
Die Dorfzeitung abonnieren
Die Dorfzeitung braucht eine Community, die sie unterstützt. Auf diese Weise ist es möglich, unabhängig zu bleiben. Freunde helfen durch ein Zeitungsabo (Steady-Mitgliedschaft). Herzlichen Dank für Deine/ Ihre Mithilfe!
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Views: 11
Kommentar hinterlassen zu "Von Brezeln und Bretzen"