Waffenstillstand jetzt!

Friedenstaube

Denkmal Cidade da Tolerância (Friedenstaube) von Fernando Pedrosa, Largo de São Domingos, Lissabon, Portugal | Foto: 2024 © Karl Traintinger, Dorfbild

Entsetzlich ist es für mich, wenn eine renommierte österreichische Zeitung einen Artikel zum Ukraine Krieg am 22.11. mit „Keine Panik“ tituliert. Und das, nachdem Putin bereits Mittelstreckenraketen testet.

Von Peter Reutterer
Autor, Musiker und Kulturvermittler
Henndorf, Flachgau, Salzburg

Die Sorge des interviewten Militäranalysten fokussiert sich darauf, dass Putin „davonkommen“ könnte. Wie schon seit Menschengedenken in der unseligen Historie unseres Planeten wird Militärisches zur Expertise stilisiert, vielleicht sogar durch das Schwarzweiß-Bild des Soldaten im Gegenlicht idealisiert.

Wie nebenbei werden auf derselben Seite in der Kolumne „Stimme aus der Ukraine“ die bisher geächteten Landminen willkommen geheißen. In welcher Medienlandschaft sind wir gelandet. Die Grausamkeiten der Militärmaschinerie sind wieder salonfähig.

Stillgeschwiegen werden die Leichenberge aus täglich zumindest Hunderten (oft wohl mehr) von jungen Männern und Frauen. Stillgeschwiegen wird das Leid von täglich Hunderten Müttern, die ihre Söhne verlieren, von Hunderten Familien, die ihre Väter verlieren.

Totgeschwiegen ebenso die Verstümmelten. Jeder Tag, an dem die Waffensysteme funktionieren, tötet junge Leben. Und jeder Tag, an dem die Waffen stillstehen, lässt am Leben und lässt hoffen.

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Dorfladen

1 Kommentar zu "Waffenstillstand jetzt!"

  1. Heinrich Frei Heinrich Frei | 17. Dezember 2024 um 18:55 |

    «Waffenstillstand jetzt!» schreibt Peter Reutterer. Entsetzlich ist es für ihn, wenn eine renommierte österreichische Zeitung einen Artikel zum Ukraine-Krieg am 22.11. mit „Keine Panik“ tituliert. Und das, nachdem Putin bereits Mittelstreckenraketen testet. Ich bin der gleichen Meinung wie Reutterer. Im Krieg in der Ukraine sollte ein Waffenstillstand vereinbart werden und nicht hüben und drüben noch mehr aufgerüstet und noch mehr Soldaten in den Tod geschickt werden.

    Gesucht wären heute Diplomaten, die mit Verhandlungen versuchen könnten, das Blutbad in der Ukraine, im Gazastreifen, im Libanon, im Jemen, in Somalia und in den vielen anderen Konflikten zu beenden.

    Bisher ist es nach über 1000 Tagen Krieg in der Ukraine nicht gelungen, mit Waffen Frieden zu schaffen. In Afghanistan wurde 20 Jahre erfolglos Krieg geführt. In Somalia herrscht seit über dreißig Jahren Krieg. Von all diesen Kriegen profitiert hüben wie drüben nur die Rüstungsindustrie.

    Im Krieg in der Ukraine wurden bisher hunderttausende russische Soldaten getötet oder verletzt. Auf der ukrainischen Seite sind es auch hunderttausende Soldaten und Zivilisten, die ihr Leben verloren haben, verletzt wurden und traumatisiert durch den Krieg später im zivilen Leben nicht mehr Fuß fassen können. Viele Soldaten der sowjetischen Roten Armee, die aus Afghanistan zurückkehrten, waren auch traumatisiert, wie die US-Veteranen des Vietnam- und Irakkrieges.

    Die USA erlauben der Ukraine nun auch, weitreichende Raketen gegen Ziele im Innern Russlands einzusetzen. Viele halten diesen Entscheid für richtig, aber zu spät. – Auge um Auge, Zahn um Zahn. – Die US-Raketen in der Ukraine können an Ort nur von US-Personal gestartet und ins Ziel gelenkt werden, wie Scott Ritter, ein ehemaliger Offizier der USA sagt. Scott Ritter war im Irak Waffeninspektor der UNO. Diese Inspektoren kamen damals zum Schluss, das irakische Regime verfüge über keine Massenvernichtungsmittel. Diese Information der UNO wurde von den USA ignoriert und man griff den Irak an.

    Mit dem Einsatz der US-Raketen in Russland befinden sich die USA im Krieg mit Russland. Schon mit den Waffenlieferungen an die Ukraine und der Ausbildung von ukrainischen Soldaten, und der Erlaubnis, Söldner in die Ukraine zu schicken, sind die USA, wie die anderen NATO-Staaten längst Kriegsparteien geworden.

    Für die Schweiz, dem Land von Henry Dunant, gibt es nur eins: Abrüstung und Stopp aller Schweizer Kriegsmaterialexporte. Mit Waffen kann nicht Frieden geschaffen werden. Aber auch in der Schweiz lautet die Parole nun «Wer Frieden will, rüste sich zum Krieg». Das Militärbudget der Schweiz wird um Milliarden erhöht.

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