„Waisen“ – Wie weit darf Loyalität gehen?

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Michael Kolnberger inszeniert in der ARGEkultur Salzburg das 2009 erschienene Erfolgsstück des britischen Autors Dennis Kelly. Der packende Psychothriller fesselte das Premierenpublikum am 13. September 2018 bis zum grausamen Finale.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Helen und ihr Ehemann Danny sind überglücklich, denn sie erwarten ihr zweites Kind. Da taucht Helens Bruder Liam mit blutverschmiertem T-Shirt bei ihnen auf und berichtet von einem Überfall in der Nachbarschaft. Eigentlich hätte er dem Opfer nur helfen wollen, doch als Vorbestrafter wollte er sich keine Schwierigkeiten einhandeln, nicht unnötig die Aufmerksamkeit auf sich lenken, und so habe er den Verletzten im Stich gelassen. Dass Danny sich auf die Seite von Recht und Ordnung stellt und die Polizei verständigen will, gefällt den Geschwistern gar nicht.

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Als Liam den Vorfall auf der Straße genauer zu schildern versucht, wird er zunehmend nervöser und verstrickt sich mehr und mehr in Widersprüche. Nach wie vor sieht sich Danny moralisch verpflichtet, sich um den Verletzten zu kümmern, doch Helen stellt sich schützend vor ihren Bruder, für den sie sich seit dem Tode der Eltern verantwortlich fühlt. Wird auch Danny bereit sein, seinen Schwager, dessen Geschichte immer dubioser und unglaubwürdig klingt, zu decken?

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Arthur Zgubic hat im Studio der ARGEkultur einen erhöhten Catwalk aufgebaut, der nach und nach in Schieflage gerät, denn die Auseinandersetzungen werden immer emotionsgeladener und aggressiver. Wolfgang Kandler überzeugt als Pechvogel Liam, der ständig Probleme mit dem Gesetz hat.

Wirkt er anfangs eher tollpatschig, fast bemitlei…

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