Am Freitag, den 26. Oktober wurde vom Verein Geschichte Bürmoos im Gemeindezentrum Bürmoos der bereits dritte Band von „Damit es nicht verloren geht – Fast vergessen“ präsentiert. Er enthält fünf Biographien von Leuten, die einst große Bedeutung für den Ort und die Umgebung hatten, jedoch inzwischen fast vergessen wurden. Die Autoren haben in dreijähriger Arbeit Material zusammengetragen, von dem das Meiste bisher noch nicht veröffentlicht wurde.
Ein Bericht vom Verein Geschichte Bürmoos (WB).
Wolfgang Bauer schrieb die vier ersten Biographien:
Da gibt es den jungen Mann, Julius Fritsche, der aus Wien ins Bürmooser Moor kam, es bis zum Glashüttendirektor brachte, dann eine eigene Glasvertriebsfirma gründete, die heute noch existiert und der sein ganzes Vermögen in der Inflation der 20er Jahre verlor.
Dann ist da Ing. Anton Fuchs, ein begnadeter Konstrukteur, der in einer Garage eine Motorenfabrik gründete, in Hallein mit HMW eine Mopedfabrik aufbaute, die in der besten Zeit 1300 Leute beschäftigte und der schließlich wieder als Konstrukteur arbeiten mußte. Er starb in Bürmoos.
Eine ganz besondere Frau war Franziska Pfeiffer, die als eines von 22 Kindern eines Krämers einen Glasbläser heiratete, acht Kinder gebar, Hebamme wurde, im ersten Weltkrieg mit einer Buckelkraxe hausieren ging und schließlich in Freilassing ein bekanntes Textilgeschäft aufbaute.
Bisher noch kaum erforscht ist das Leben der Saisonarbeiter aus dem Trient. Antonio Gervasi kam als Ziegelschlager ins Innviertel, wurde in Bürmoos Agent zur Anwerbung der italienischen Torf-Saisonarbeiter. Er bleib als einer der wenigen Italiener in Bürmoos, sein 1895 gebautes Haus steht noch.
Ko-Autor Dr. Michael Müller aus Fürth in Bayern erforschte die Firmengeschichte der Bürmooser Glasfabrikanten Glaser:
Glasfabriksgründer Ignaz Glaser und dessen Sohn Dr. Hermann Glaser hatten nicht nur eine Glasfabrik in Bürmoos, sie gründeten in Hackenbuch in der Gemeinde Moosdorf (Innviertel) eine weitere Glasfabrik und übersiedelten dann nach Brüx (heute Most) in Nordböhmen. In Fürth in Bayern hatte die Familie zusätzlich Spiegelglas-Schleifereien. Aufstieg und Niedergang dieser Glasdynastie erforschte der Autor.
Zur Präsentation fanden sich im komplett gefüllten Gemeindesaal in Bürmoos rund 120 literatur- und geschichtsinteressierte Personen ein. Auch eine Reihe von Personen von anderen Kuturvereinen fand sich ein. So waren Johann Gann vom Stille Nacht Museumsverein Arnsdorf, Peter Philipp vom Kulturverein St. Georgen und Ludwig Wolfersberger von der Arge Kultur rund ums Ibmer Moor anwesend. Der Historiker Dr. Andreas Maislinger war extra angereist und auch der Verfasser einiger Bürmoos-Bücher Dr. Fritz Lepperdinger war gekommen. Von den Nachbargemeinden war Bürgermeister Fritz Amerhauser aus St. Georgen vertreten.
Bürgermeister Peter Eder betonte in seiner Ansprache die Wertschätzung für den Verein Geschichte und dessen Arbeit und bekräftigte auch seine weitere Unterstützung bei der Errichtung des Torf-Glas-Ziegel Museums, das gerade entsteht.
Besonderen Anklang fand der Lichtbildervortrag „Es begann im Böhmerwald“ von Reinhard Kaiser, Julia Demel und Wolfgang Bauer über das typische Schicksal einer Glasmacherfamilie. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Kinderchören „Bürmooser Spatzenchor“ und „Sparrows Unlimited“ geleitet von Dr. Eva Neumayr.
Das Buch hat 250 Seiten mit hartem Einband, ist 4färbig gedruckt, mit vielen Fotos ausgestattet und kostet € 19.– Es wurde ohne öffentliches Geld der Gemeinde nur durch Sponsoren finanziert.
Erhältlich ist es in der Stadt Salzburg bei der Rupertus Buchhandlung, bei Höllrigl, bei den Gemeindeämtern Bürmoos, Lamprechtshausen, Nußdorf und St. Georgen, bei Papier Pircher und der Fa. Jakob in Lamprechtshausen, der Raiba Bürmoos, der Bäckerei Pasch oder direkt beim Verein Geschichte Bürmoos. Es wird auf Wunsch vom Verein in ganz Europa um € 23.-versandt.
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