Die argentinische Choreografin und Tänzerin Ayelen Parolin unterhält das Publikum in der SZENE mit Pleiten, Pech und Pannen. Während sich zeitgenössischer Tanz oft mit den großen Problemen unserer Welt oder des Individuums beschäftigt, bietet diese Performance dadaistischen Spaß vom Feinsten. Gemeinsam mit zwei Tänzern versucht sich die Choreografin am Donauwalzer von Johann Strauss. Das Scheitern ist Programm. Standing Ovations am 13. Juni 2025 bei der Sommerszene 2025.

Die Performance startet ganz ohne Musik. Ayelen Parolin stellt uns bekannte Bewegungen des zeitgenössischen Tanzes vor. Ruckartig und mit staunendem, verwundertem Blick ausgeführt, wirken diese ziemlich lächerlich. Auch der sanfte, biegsame große Tänzer, der zu ihr stößt, hat nicht viel anderes zu bieten. Sie stacheln sich zwar gegenseitig auf, doch es will einfach nicht funktionieren. Gemeinsames Stampfen und Summen gelingt ihnen jedoch schon ganz gut. Schließlich versucht der überaus bemühte Tänzer, mit ein paar hohen Ballettsprüngen zu punkten.
Doch da taucht Konkurrenz auf. Der neue Tänzer ist zwar etwas kleiner, doch eindeutig wilder. Er gibt sofort den Takt vor und beginnt den Donauwalzer zu singen. In der Zwischenzeit ist der Sanfte im Boden eingebrochen und versucht nun vergeblich, dies zu verheimlichen. Auch die Wand ist nicht besonders stabil und weist bald schon einige Löcher auf.
Was aber fehlt jetzt noch für eine ordentliche Donauwalzer-Choreografie? Natürlich sind da hübsche, elegante Kostüme gefragt. Was sich die beiden Herren dafür ausgedacht haben, ist zwar sehr fein, aber leider auch total peinlich und geschmacklos. Rosa Fransen retten dieses schrille Outfit auch nicht mehr. Von all dem Chaos lässt sich das Trio jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Sie tanzen mit stets gequältem Blick, als ginge es um eine Einlage beim Neujahrskonzert. Weiße Rüschenvorhänge und die nötige Beleuchtung sorgen jedenfalls für ein feierliches Ambiente. Das muss doch reichen.
Eine faszinierende, humorvolle Performance, die das Misslingen feiert…
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