Der ungarische Kanurennsport genießt Weltruf.
Bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen erweisen sich die
ungarischen Vertreter dieses Sportart als fleißige Medaillensammler. Bei
den olympischen Kanu- und Canadierwettkämpfen 2000 in Sydney wurde die
ungarische Nationalhymne drei Mal gespielt.
Noch erfolgreicher gestaltete sich das Jahr 2002: Bei den
Weltmeisterschaften in Sevilla erbeuteten die Ungarn sechs Mal Gold.
Genauer gesagt, die Ungarinnen, denn die sechs Siege gingen sämtlich auf
das Konto des weiblichen Teils der Equipe. Und alle diese schlagkräftigen
Athletinnen werden von einer Frau trainiert: von Katalin Fábiánné Rozsnyói.
In der Familie dieser harten Trainerin - neben der sich so mancher Mann
als Weichei ausnimmt - dreht sich alles um den Sport. Ihr Ehemann László
Fábián gewann 1956 bei den Olympischen Spielen von Melbourne Gold auf der
10.000-Meter-Distanz im K-2. Sie selbst holte 1968 in Mexiko City Silber
im K-2 über 500 Meter. Ihre Tochter Monika war ebenfalls aktiv, und es
gilt als offenes Geheimnis, dass sie früher oder später die Nachfolge
ihrer Mutter antreten wird. In den vergangenen Jahren hat sie sich
zunehmend als rechte Hand ihrer Mutter, der Trainerin der Frauenauswahl,
eingearbeitet.
"Neben dem Kanurennsport haben wir noch eine andere gemeinsame
Leidenschaft", erzählt die Frauenteam-Chefin. "Vor vier Jahren bekamen wir
einen kremfarbenen Himalajakater, den wir 'Herzog Miau' nannten. Dazu traf
bei uns die Himalajakatze, Farbe 'seal-point', ein, der wir den Namen 'Panka
Cinka von Ráckeve' gaben. Dieses Paar zeugte 'Cicó Micó von Rozsnyóliget',
Farbe 'blue-point'. Das sind alles sehr schöne Tiere, mit denen wir nicht
nur in Ungarn, sondern auch in Österreich (in der Steiermark und in
Niederösterreich) sowie in der Republik Tschechien an
Schönheitskonkurrenzen teilnahmen. In der Regel wurden unsere Katzen mit
irgendeinem Preis prämiert. Jetzt haben wir, was die 'Auslandsstarts'
unserer Katzen betrifft, erst einmal eine Pause einlegen müssen, weil
meine Tochter im September einen Sohn namens Bejamin geboren hat. Früher
oder später aber werden wir, zusammen mit meinem Enkel, wieder zu den
Katzenausstellungen reisen, natürlich nur, wenn das Programm der
ungarischen Frauenauswahl solche Wochenendausflüge gestattet."
Katalin Fábiánné Rozsnyói verrät noch, dass sie ihre Trainerlaufbahn
ursprünglich nach den Spielen von Sydney beenden wollte. Jetzt aber blickt
sie weit in die Zukunft: Nicht nur in Athen, sondern auch noch 2008 in
Peking möchte sie - hoffentlich mit Erfolg - die ungarischen Kanutinnen
dirigieren. Ihr größtes Ass ist Katalin Kovács, die bei den vorjährigen
Welttitelkämpfen in Sevilla drei Mal Gold gewann. Zwei dieser Medaillen
holte sie auf der olympischen 500-Meter-Distanz: im K-1 und im K-4. In
jährlich elfmonatiger harter Arbeit sichern sich die ungarischen
Kanutinnen die Grundlagen ihrer Triumphe. Ab 1. Februar beginnt ihr
Trainingslager in Altausse bei Salzburg. Vor allem mit Skifahren wird dort
Kondition aufgebaut.
Karl Jocha Budapest 10.2.2003
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Sieht zwar aus wie eine Katze, ist aber ein Hund. Na wenigstens passt
die Mutter der Trainerin, Katalin Rozsnyói, zum Artikel ;-) |