ANNA.K TAROT
Über die Herkunft des Tarot gibt es kaum gesicherte und zum Teil
sehr widersprüchliche Angaben. Manchen Quellen zufolge wurde das
erste Deck im mittelalterlichen Frankreich hergestellt, andere
Quellen sprechen davon, dass das Tarot vor mehreren tausend Jahren
in Indien oder Ägypten entstand.
In Europa wurden und werden Tarotkarten auf
jeden Fall vor allem zum Wahrsagen, zur Zukunftsschau verwendet. Es
gibt aber auch psychologische Ansätze, die davon ausgehen, dass die
Karten Urbilder der menschlichen Psyche darstellen. Hier werden sie
als Hilfsmittel verwendet, einen Zugang zum Unbewussten zu finden.
Das Tarot sagt dann nicht, was geschehen wird, sondern hilft, sich
darüber klar zu werden, aus welchen Gründen man in bestimmte
Situationen geraten ist, welche Ängste oder Hoffnungen man hat, oder
welches Verhalten einem schadet und welches einem zutiefst gut tut.
Auf die Zukunft verweisen können die Karten insofern, als sie dabei
helfen, zu erkennen,
welche Potentiale in einer bestehenden
Situation schlummern. Ob man dann die nötigen Schritte setzt, um
diese zu verwirklichen, liegt in der eigenen Verantwortung.
Mein Deck im Speziellen
In Buchhandel und Internet werden
inzwischen mehrere hundert verschiedene Tarot Decks angeboten. Wer
sich die Mühe macht, sich zumindest einige Dutzend davon genauer
anzusehen, wird zwei Tendenzen bemerken. Viele der Decks sind
erstens mit heute kaum noch verständlichen Symbolen derart
überlastet, dass ein intuitives Erfassen der Bedeutungen der Karten
kaum möglich ist. Zweitens sind viele (vor allem neuere) Decks sehr
glatt. Die dargestellten Personen sind allesamt unnatürlich schön
und klinisch sauber. Das menschliche Leben wird des
Alltäglich-Banalen, des zutiefst Negativen und des Schmutzes
beraubt.
Mein eigenes Deck entstand als
Antwort auf diese beiden Tendenzen. Ich verzichte darin auf
möglichst alle Symbole, die heute nicht mehr verständlich sind.
Stattdessen vermittle ich die Bedeutung der Karten nahezu
ausschließlich über die dargestellten Situationen - vor allem über
Gesichtsausdrücke. Wer eine der Karten zieht und sich in die
dargestellten Personen hineinversetzt, sollte ganz intuitiv einen
ersten Eindruck der Bedeutung der Karte gewinnen können. Meine Deck
als Ganzes stellt die gesamte Bandbreite des menschlichen Lebens
dar: das Schöne und das Hässliche, das Liebevolle und das
Gewalttätige, das Heilige und das Schmutzig-Profane.
Anna Klaffinger
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