Was kostet die Welt,
lieber Leser?! Und macht Geld glücklich? Wie viel hast denn du dabei? Ach,
lass stecken, ich zahl. Drei Euro zehn für ein Bier?
Und CDs sind sowieso viel zu teuer. Das
ganze Leben, und das ist Fakt, dreht sich ums Geld. So sieht´s aus. Da
schuftet man sich den Buckel krumm, und dann, endlich das pensionsfähige
Alter erreicht, bumm. Herzinfarkt, tot, und seine undankbaren Gören (oder
die 21jährige Geliebte) erben die ganze Kohle.
Money makes me funny und den Franz
Adrian Wenzl offenbar auch. Der hat jetzt sein zweites Soloalbum
veröffentlicht; Ein Konzeptalbum, der mitdenkende Rezipient hat es
vermutlich schon erraten, zum Thema Geld. Ein verflixt ambitioniertes
Machwerk, das der junge Herr Wenzl, hauptberuflich Crooner bei den von mir
höchst geschätzten Wohnzimmerelektronikern GELEE ROYALE, mit The
Moneytapesda aufgenommen hat. Vier Stücke, 45 Minuten, no Guitars (die
Indierocker bitte trotzdem weiterlesen), just Synths und andere
Musikmachgerätschaften und Wenzl-Lyrik at it´s usual best. Gib mir dein
Geld wenn du mich wirklich liebst. Die Musik, obwohl wie bereits erwähnt -
großteils nicht mit sogenannten Naturinstrumenten erzeugt, lebt und atmet
und wächst.
Das Album am Stück hören, gefälligst.
Lassen sie´s wirken, lassen sie´s schnaufen. Post-Pop? Vielleicht.
Strukturiert und nachgedacht? Ja. Harmonie, Disharmonie, fiep. Orgeln und
Samples und dann der Krach. Oh, da haben sich ja Bläser eingeschlichen. Am
versöhnlichen Ende bleibt die Frage Wer soll das bezahlen?Niemand soll,
die Moneytapes können durch Tauschhandel erworben werden. Schicken sie dem
Wenzl ein Paar Socken (gewaschen) oder eine Tischlampe oder von mir aus
auch ein Heiligenbild und er schickt ihnen die CD.
Gregor Tischberger
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